Und, hat sich die Sorge gelegt? „Auf jeden Fall,“ ist sich Jan sicher. „Anfänglich hatte ich Angst, etwas falsch zu machen oder nicht mitzukommen, aber alle Mitarbeiter sind sehr nett und hilfsbereit. Arbeitsabläufe werden genau erklärt und man muss keine Angst haben auch mehrfach nachzufragen“.
„Wenn man sich vorher gut über den Beruf informiert, entsprechen die Vorstellungen auch der Realität.“
Das sagt Lukas. Er hat Spaß am gewählten Beruf. Und auch er hatte Angst, Fehler zu machen: "Wenn man eine Frage hat, wird alles erklärt, die Mitarbeiter sind freundlich und helfen immer“, ist sein bisheriges Fazit.
„Anfangs fiel das frühe Aufstehen schwer und das Laufen in den Sicherheitsschuhen war nicht so angenehm. Aber man gewöhnt sich daran,“ kann Lukas nach einem halben Jahr Ausbildung ergänzen. Die Sicherheitsschuhe sind Pflicht - in der Produktion ist ständig die persönliche Sicherheitsausrüstung (PSA) wie Helm, Schutzbrille, Handschuhe, Arbeitsschutzkleidung und Arbeitsschuhe zu tragen. Auch das überwiegende Stehen fällt vielen anfänglich schwer.
„Am schwersten fand ich jedoch, Fragen zu stellen.“
Das fügt Lukas hinzu und Jan ergänzt: „Die Vorstellung, eines Tages selbständig einen Reaktor zu fahren - davor habe ich echt Respekt. Aber bis dahin haben wir noch genügend Zeit zu lernen. Nach und nach wird alles erklärt, Zusammenhänge werden erkennbar."
Auch der Alltag in der Berufsschule hat sich mittlerweile eingependelt.
Unterrichtet wird im Zwei-Wochen-Block. Der Unterricht ist im Vergleich zur “normalen“ Schule sehr berufsbezogen, der Schwerpunkt liegt auf Mathe und Chemie. Es gibt überwiegend Lernfelder, nicht mehr einzelne Fächer.
„Das Nervige sind die vielen Formeln, aber eigentlich ist die Schule leichter, als ich dachte“, meint Lukas. „Die Schule ist anspruchsvoll, aber machbar“, ist auch das Fazit von Jan. „Man sollte am Ball bleiben und immer nacharbeiten. Bei Fragen bekommen wir auch hier Hilfe im Betrieb“.
Insgesamt ist das „Stimmungsbarometer“ bei allen positiv.
„Ich kann den Beruf Produktionsfachkraft Chemie nur empfehlen, er ist sehr vielfältig. Ich habe nichts falsch gemacht, es macht sehr viel Spaß und ist interessant.“ So das Fazit von Jan.
Auch Lukas zieht für den Beruf des Chemikanten eine positive Bilanz: „Ich bin sehr zufrieden, empfehle allen, die diesen Beruf ausüben möchten, so viel zu fragen wie möglich, Interesse zu zeigen und sich zu engagieren. Dann darf man auch mehr und mehr selbständig arbeiten“.
Zuletzt erklärt noch die Ausbildungsverantwortliche, wie sie den Azubis die Nervosität nehmen:
„In den Einführungstagen sind alle neuen Azubis noch sehr ruhig und abwartend. Hier bringen wir sie mit den anderen Ausbildungsjahrgängen zusammen, zeigen den Betrieb und stellen Ansprechpartner vor, um Ängste und Befürchtungen abzubauen. Anfänglich traut sich fast niemand, Fragen zu stellen. Wir motivieren gezielt, offen zu sein, Probleme und Ängste immer wieder anzusprechen. Es gibt keine falschen oder dummen Fragen. Wer dies beherzigt und sich vorher gut über die Inhalte und Tätigkeiten des Berufes informiert hat, wird eine guten Start ins Berufsleben haben“.