Oguzhan Köse ist dabei, nach seiner Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer bei Röchling eine Weiterbildung zum Verfahrensmechaniker drauf zu setzen. Warum er sich dafür entschieden hat und wie sein beruflicher Alltag jetzt aussieht, hat dem ChemieAzubi der 20-Jährige gemeinsam mit Ausbildungsbetreuer Michael Siegl erzählt.
Herr Köse, nach Ihrer zweijährigen Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer haben Sie letztes Jahr eine weitere Ausbildung zum Verfahrensmechaniker bei Röchling begonnen. Warum haben Sie sich dafür entschieden?
Köse: "Mir hat meine erste Ausbildung viel Spaß gemacht und ich habe eine Menge gelernt. Das Betriebsklima hier ist sehr gut. Allerdings war mir auch klar, dass ich mich noch weiterentwickeln wollte. Daher habe ich mich mit meinem Ausbildungsbetreuer Michael Siegl zusammengesetzt und wir haben darüber gesprochen, wie es weitergehen könnte."
Siegl: "Oguzhas Köse war während seiner Ausbildung immer sehr engagiert und seine Leistungen haben auch gestimmt. Daher wollten wir ihm gerne die Möglichkeit geben, sich weiterzuentwickeln. Im Rahmen der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker hat er dazu jetzt Gelegenheit. Sie dauert normalerweise drei Jahre. Da ihm aber ein Jahr der alten Ausbildung anerkannt wird, muss er jetzt nur noch zwei Jahre lernen."
Was macht man als Verfahrensmechaniker in Ausbildung?
Köse: "Im Rahmen des Ausbildungsrahmenplanes durchlaufe ich alle Abteilungen im Unternehmen, die mit der Produktion zusammenhängen. Dazu gehören das Labor, die Prototypenfertigung, Messtechnik, Qualitätssicherung aber auch die Produktion selbst. Dort erlerne ich alle Fähigkeiten, die ich für die Ausübung des Jobs können muss, beispielsweise als Einrichter, Springer oder später als Schichtleiter. Neben der Ausbildung im Unternehmen habe ich planmäßig Blockunterricht an der Berufsschule in Ludwigshafen."
Dort sind Sie im Sommer in eine Klasse gekommen, die bereits das erste Ausbildungsjahr gemeinsam absolviert hatte.
Köse: "Ja, ich bin auf ein ganz neues Umfeld getroffen, weil ich vorher in Worms in die Berufsschule gegangen bin. Es war alles neu und ich musste mich erst zurechtfinden. Mittlerweile ist das aber alles Alltag für mich und in der Klasse fühle ich mich sehr wohl."
Hatten Sie denn Schwierigkeiten damit, dass die Klasse Ihnen praktisch ein Lehrjahr voraus war?
Köse: "Nein, ich habe bereits im Vorfeld von Röchling die notwendigen Unterlagen des ersten Ausbildungsjahres bekommen und natürlich auch angeschaut. Außerdem steht mir Herr Siegl immer zur Seite und unterstützt mich sehr. Wenn immer ich eine Frage habe – auch zu schulischen Themen – nimmt er sich Zeit und hilft mir."
Was sollte jemand mitbringen, der Verfahrensmechaniker werden möchte?
Köse: "Neben Lernbereitschaft und technischen Verständnis sollte er auch gerne an Maschinen arbeiten. Als Verfahrensmechaniker Kunststoff und Kautschuk sollte man auch ein Interesse für dieses Material und alles was damit zusammenhängt mitbringen. Außerdem sollte man gut in Mathematik und Chemie sein."
Welche Perspektive haben Sie nach Ihrer Ausbildung?
Köse: "Am liebsten möchte ich bei Röchling bleiben. Ich kann mir auch vorstellen, irgendwann noch ein Studium in Kunststofftechnik dran zu hängen. Röchling bietet auch hier tolle Weiterbildungsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen."
Siegl ergänzt: "Zur Vorbereitung auf spätere Einsatzmöglichkeiten schicken wir unsere Auszubildende auch gerne mal zur Unterstützung an andere Standort. Mit einer guten Abschlussprüfung steht einer Übernahme nichts im Wege. Mitarbeiter selbst auszubilden und sie nach der Ausbildung zu übernehmen, ist die beste Möglichkeit junge Leute für unser Unternehmen zu gewinnen. Innerhalb einer zwei- oder dreijährigen Ausbildung stellt man schon sehr gut fest, ob man zueinander passt."
Ist der Aufbau eines jungen Teams bei Ihnen auch eine Maßnahme, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten?
Siegl: "Ja, zum Einen. Aber ich möchte noch folgendes hinzufügen - junge Menschen bringen neue Ideen mit in ein Unternehmen und geben damit auch dem Unternehmen die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Stillstand ist ein Rückschritt und wir wollen immer weiter nach vorne."
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"Junge Menschen bringen neue Ideen mit in ein Unternehmen und geben damit auch dem Unternehmen die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Stillstand ist ein Rückschritt und wir wollen immer weiter nach vorne." Michael Siegl, Ausbilder bei Röchling Automotive