Weihnachtsessen: Chemie ist überall – auch im Festtagsschmaus

Kategorie: Stories

Zur besinnlichsten Zeit des Jahres hat der Chemie Azubi ein Geschenk für euch: Klugscheißer-Wissen für das Feiertagsmenü. Denn auch im Weihnachtsessen ist die Welt der Chemie zu finden.

Es ist faszinierend zu sehen, wie Chemie uns dabei hilft, köstliche Weihnachtsgerichte zuzubereiten (Foto: Jed Owen, unsplash, CC0)

Es ist faszinierend zu sehen, wie Chemie uns dabei hilft, köstliche Weihnachtsgerichte zuzubereiten. (Foto: Jed Owen, unsplash, CC0)

Chemie zu Weihnachten

Steh bei euch die Menü-Folge für das Weihnachtsessen schon? Oder habt ihr eine Plätzchen-Back-Session mit den Freunden geplant? Braucht ihr dafür noch etwas Klugscheißer-Wissen, um Mama und Papa vor dem Fest in Stolz und die Freunde in Staunen zu versetzen? Dann haben wir hier interessante Fakten rund um die Chemie zu Weihnachten für euch.

Eine chemische Reaktion für perfekte Plätzchen

Das Geheimnis der perfekten Plätzchen-Konsistenz ist Backpulver. Und das Geheimnis von Backpulver ist eine chemische Reaktion.

Backpulver mit chemischer Reaktion

Backpulver besteht aus Natron und einem Säuerungsmittel. Häufig handelt es sich dabei um Zitronensäure oder auch Weinsäure. Solange das Backpulver trocken in der Tüte ist, passiert nichts. Aber sobald es mit anderen Zutaten und dem darin enthaltenen Wasser zusammengemischt wird, reagiert es. Den Rest erledigt die Wärme im Ofen.

Aber was passiert genau als chemische Reaktion beim Backpulver? Das Natron reagiert unter dem Einfluss von Feuchtigkeit und Hitze mit der Säure im Backpulver. So wird gasförmiges Kohlenstoffdioxid, also CO2, freigesetzt. Es entstehen kleine Gasbläschen. Die wiederum lockern den Teig auf, sorgen für mehr Volumen und für die luftige Struktur der Plätzchen. Lasst es euch schmecken!

Rotkohl oder Blaukraut?

Auf vielen Festtagstafeln darf der Rotkohl nicht fehlen. Seine leuchtend violette Farbe kommt dabei nicht von ungefähr, sondern von einem chemischen Bestandteil: Cyanidin. Er gehört zur Gruppe der Anthocyane. Das sind wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, die im Zellsaft vieler Pflanzen vorkommen und Blüten und Früchten eine intensive rote, violette oder blaue Färbung verleihen.

Aber wovon hängt die Farbe ab? Vor allem vom pH-Wert der Umgebung. Das gilt auch für den Rotkohl – beziehungsweise Blaukraut, wie er auch genannt wird. Denn: Wächst der Rotkohl in einem alkalischen Boden, hat er eher eine bläuliche Färbung. Daher der Name Blaukraut.

In sauren Böden, zum Beispiel Böden mit viel Sand darin, färbt sich der Rotkohl dagegen eher rötlich-violett. Dasselbe gilt für das saure Milieu, das beim Kochen entsteht, wenn zum Rotkohl Essig hinzugegeben wird. Der Farbwechsel entsteht durch winzige Verschiebungen im molekularen Aufbau des Farbstoffs.

Cyanidin ist ein komplexes organisches Molekül mit 15 Kohlenstoffatomen. An denen hängen wiederum verschiedene Wasserstoff- und Sauerstoffatome. Die Farbänderung entsteht dadurch, dass in einer sauren Umgebung das Molekül einen zusätzlichen Wasserstoffkern – also ein Proton – an sich bindet.


Chemie des Salzes

Durch die Chemie wird auch der Braten auf eurem Weihnachtstisch erst schmackhaft. Das Salzen des Fleisches hat nicht nur einen würzenden Effekt, sondern beeinflusst auch den Saftgehalt.

Gibt man Salz auf ein Stück rohes Fleisch, bilden sich tatsächlich schon nach kurzer Zeit kleine Wassertröpfchen an der Oberfläche. Für viele Menschen ist das der Beweis, dass Salz dem Fleisch Wasser entzieht und es trocken und zäh macht. Entscheidend ist hier aber, mit wie viel Vorlauf das Fleisch gesalzen wurde. Denn erst mit genügend Zeit kommen die chemischen Vorgänge - die Diffusion und die Osmose - richtig ans Laufen.

Gibt man dem Salz genug Zeit, löst es die Proteinstränge im Fleisch auf und verwandelt sie in eine Art Gel, das Wasser beim Garen besser aufnehmen und binden kann. So bleibt das Fleisch saftig und wird zart. Gleichzeitig kann das Salz mit etwas Zeit von der Oberfläche ins Innere des Fleisches vordringen – und sorgt dort für eine kräftige Würze.

Frohes Fest!

Die Chemie ist also eine unsichtbare Zutat in unserem Weihnachtsessen. Doch nicht nur auf dem Teller ist sie zu finden – auch ansonsten bestimmt sie unser Fest. Mehr zum Thema Chemie und Weihnachten lest ihr hier:

Der Chemie Azubi wünscht euch viel Spaß beim Lesen – und ein wundervolles Fest!

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