Ein Informatiker, ein Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik, eine Chemie- und eine Lacklaborantin haben die Auszeichnung „top azubis chemie 2017“ erhalten. Ihre betrieblichen, außerbetrieblichen und vor allem sozialen Aktivitäten sind für die Jury bei der Preisvergabe ausschlaggebend gewesen. Mit dem Preis möchten die Chemie-Verbände Baden-Württemberg ein Zeichen setzen, dass engagierter und kompetenter Nachwuchs für die Branche ein wichtiges Anliegen ist: Mitarbeiter zu finden, die herausragend sind und so beispielsweise früher als andere Verantwortung übernehmen.
Die Auszeichnung wird seit 2011 vergeben. Die Unternehmen schlagen herausragende Azubis und DHBW-Studenten vor. Sie werden von einer fachkundigen Jury beurteilt und ausgewählt. Ihren Preis haben die Azubis wie jedes Jahr im Anschluss ausgiebig gefeiert. Denn zu der Preisverleihung gehört eine Einladung zu zwei Konzerten auf dem SWR3 New Pop Festival mit Übernachtung in Baden-Baden.
Das sind die top azubis im Detail:
Michal Böhm (22), Bachelor of Arts (DHBW), Wirtschaftsinformatik
Sein Job ist hauptsächlich digital: Michal Böhm ist bei Roche in Mannheim DHBW-Student der Wirtschaftsinformatik. Der 22jährige ist besonders aktiv als Musiker – und hat hier in seiner Freizeit und im Unternehmen früh Verantwortung übernommen. Bei einer Gruppe christlicher Pfadfinder ist er in vielen Funktionen, unter anderem als Technik-Leiter und Bandleader tätig. Bei Roche hat er eine Azubi-Band aufgebaut – und leitet sie auch. Daneben ist er in seinem Studienfach engagiert und baut den Bereich digitales Lernen bei Roche mit auf.
Woody Kamara (23), Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik
Keinen leichten Start in Deutschland hatte Woody Kamara, als er 2011 ohne Deutsch zu sprechen nach Deutschland kam. Nach drei Jahren schaffte er aber bereits das Abitur und begann seine Ausbildung bei Promens in Hockenheim. Privat wie im Unternehmen war er sportlich: beim Turnerbund genauso wie bei Firmenläufen. Während der Ausbildung unterstützte Kamara schwächere Kollegen beim Lernen und der Vorbereitung auf die praktischen Prüfungen. Er entwickelte Materialien für Ausbildungsmessen und vertrat dort engagiert das Unternehmen. Im Oktober 2017 wird er ein DHBW-Studium aufnehmen – und bis dahin ist er als Projektkoordinator für Promens tätig.
Nadja Opitz (24), Chemielaborantin
Als Chemielaborantin ist der weiße Laborkittel ihre Arbeitskleidung. Doch die langjährig erworbenen Fähigkeiten als Sanitätshelferin lässt die 24jährige nicht außen vor: Neben viel Engagement für das Ausbildungsmarketing ist sie angehende Betriebssanitäterin bei der Weleda AG. Ihre Erfahrungen hat sie neben der Ausbildung gut genutzt. Sie hat mit den Kollegen das Betriebssanitätssystem des Unternehmens verbessert und weiterentwickelt. Auf Ausbildungsmessen konnte sie schnell umfassend und glaubwürdig als Botschafterin für ihren Beruf auftreten. Die Präsentationsmappe für diese Veranstaltungen hat sie maßgeblich mitgestaltet – und als Ausbildungsbotschafterin in Schulen engagiert genutzt.
Sandra Winterhalder (23), Lacklaborantin
Verantwortung übernehmen ist für Sandra Winterhalder selbstverständlich. In der Katholischen Landjugend war und ist die 23jährige Vorstand, Schriftführerin und Mitglied der Bezirksleitung. Kein Wunder, dass sie dann auch in der Ausbildung bei FreiLacke in Döggingen sich stark im sozialen Bereich engagiert hat. Sie hat im Unternehmen eine Knochenmarkstypisierungsaktion für Leukämie-Erkrankte organisiert: Eine Informationsveranstaltung, einen Kuchenverkauf, um die Aktion zu finanzieren, und die Typisierungen selbst hat sie mit ihrer Azubigruppe auf die Beine gestellt. Die Ersthelferin im Betrieb hat zudem bei der Praktikantenbetreuung und im Rahmen des Tages der Ausbildung den Beruf des Lacklaboranten lebendig und interessant vorgestellt.