Vom Millimeter zum Milliliter

Kategorie: Ausbildung, Fachkraft (m/w/d) für Lebensmitteltechnik, Rhodius

Als Steinmetz geht es auf Millimeter, im Labor um Milliliter - Markus Doll wechselte von der Kirchenfassade in das Labor. Kein einfacher Weg für ihn. Doch er hat sich gelohnt.

Auch Wasser muss analysiert werden, um die Qualität sicher zu stellen (Foto: Natürliches Mineralwasser, flickr, CC BY-NC-ND 2.0).

Auch Wasser muss analysiert werden, um die Qualität sicher zu stellen (Foto: Natürliches Mineralwasser, flickr, CC BY-NC-ND 2.0).

"Als Kind hatte ich einen Chemiebaukasten zu Hause und habe immer viel gebastelt",

erzählt Markus Doll. Von 1999 hatte der heute 33-Jährige seine Ausbildung zum Steinmetz abgeschlossen. Massivteile aus Kirchen ausbauen und dann entweder restaurieren oder ersetzen war sein Job. Nach zwei Motorradunfällen fürchtete Doll, den körperlichen Belastungen eines Tages nicht mehr gewachsen zu sein. "Als ich 30 geworden bin, habe ich mir gesagt: jetzt oder gar nicht mehr", erinnert sich Doll - und entschied sich für "jetzt".

Ein Freund, der sich zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik ausbilden ließ, "hat mein Interesse geweckt", berichtet Doll. "Arbeiten mit Maschinen und Anlagen fand ich immer reizvoll, ebenso wie Chemie und Analytik. Manche Menschen arbeiten gern mit Kunden, ich arbeite gern im Labor." Da kam die Gelegenheit, die Ausbildung bei der Rhodius Mineralquellen und Getränke GmbH & Co. KG zu beginnen, wie gerufen. Getränke und Wasser analysieren, Etikettiermaschinen und Abfüllanlagen führen, Mikrobiologie im Labor - der Facettenreichtum der ersten zwei Jahre seiner Ausbildung entspricht genau Dolls Wünschen. Und auch seinen alten Beruf muss er nicht missen: Dolls Vater ist ebenfalls Steinmetz, in seiner Freizeit hilft Markus Doll häufig im Familienbetrieb mit.

Der Berufswechsel war nicht einfach - aber es hat sich gelohnt

Viel Zeit für andere Hobbys bleibt da nicht mehr. Zumal seine zweite Ausbildung für Doll vor allem zu Anfang ein Kraftakt war. "Ich musste erst wieder lernen zu lernen", sagt er, "den Weg zurück in die Schule zu finden war alles andere als einfach. Diese Ausbildung ist wirklich nicht ohne." Aber das Lernen hat Doll inzwischen wieder gelernt, wie sein 1,9er-Notenschnitt belegt. Und wie soll es weitergehen?

"Die Ausbildung bestehen und übernommen werden - danach kann ich mir überlegen, ob ich noch meinen Meister mache."

Sein zehn Jahre jüngerer Kollege Fabian Pegoretti ist da schon einen Schritt weiter. Der 23-Jährige hat bereits eine ziemlich steile Karriere bei Rhodius hingelegt. "Meinen Fünfjahresplan habe ich jedenfalls übererfüllt", lacht Pegoretti, der die Realschule 2006 mit der Mittleren Reife verlassen und direkt bei Rhodius die Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik begonnen hatte.

"Ich habe mich schon in der Schule für Naturwissenschaften interessiert, aber ich hatte schlichtweg keine Lust mehr zu lernen. Ich wollte Geld verdienen",

berichtet Pegoretti. Dass der Beruf auch den Dienst in drei, je nach Auftragslage manchmal sogar vier Schichten beinhaltet, hat ihn nicht abgeschreckt.

"Laborarbeit hat mich interessiert",

erzählt Pegoretti. Auch nach der Ausbildung stand zunächst Schichtdienst auf dem Programm, bei Wasseraufbereitung und Sirupmischung. Doch rasch wurde Pegoretti zum Schichtführer berufen, und seit rund einem Jahr wird er als technischer Leiter in der Glas-Mehrweganlage eingesetzt - eigentlich eine Meisterposition. Doch das genügt Pegoretti nicht. Im kommenden Jahr möchte er seine Ausbildung zum Getränke-Betriebsmeister beginnen.

Lernen ist wie ein Marathon, erst im Ziel wird man belohnt

"Mit dem Meister möchte ich meine Position festigen. So lange ich hier bei Rhodius bleiben kann, bleibe ich hier", sagt Pegoretti. Auch wenn die zweijährige Ausbildung zum Meister wieder die ungeliebten Blockseminare mit sich bringt. Als 16-jähriger Azubi musste er über Wochen zum Blockunterricht ins zwei Autostunden entfernte Heilbronn, in den kommenden zwei Jahren geht es für fünfmal einen Monat nach München - also noch einmal deutlich weiter weg. Eigentlich ist das nicht nach Pegorettis Geschmack, seinen Arbeitgeber fand er 15 Kilometer von dem Dorf entfernt, in dem er groß geworden ist. Doch sein Beruf ist für ihn Berufung.

Man produziert Lebensmittel, die andere Menschen zu sich nehmen. Da sind Eigenverantwortung ud Obacht gefragt, sagt Pegoretti. Markus Doll hat dieselbe Erfahrung gemacht.

"Man sollte auf sauberes und genaues Arbeiten Wert legen",

erzählt er. Doll kennt das aus seiner ersten Ausbildung: "Als Steinmetz geht es auf Millimeter genau, im Labor um Milliliter." Wobei die Erzeugung von Mineralwasser, Energy-Drinks und Saftschorle deutlich mehr Verantwortung bedeute als das Erneuern von Gebäudefassaden. Und um genau diese Verantwortung zu übernehmen, wird man Fachkraft für Lebensmitteltechnik.

 

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Die Unternehmensgruppe Gebrüder Rhodius ist mit ca. 400 Mitarbeitern eines der größten mittelständischen Unternehmen der Voreifel. Mehr als 175 Jahre Gebrüder Rhodius bedeutet über mehrere Generationen hinweg Arbeit und Lohn für viele Leute aus dem Brohltal und den angrenzenden Regionen.

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