"Wir fertigen Bodenbeläge für so ziemlich jeden Bereich und setzen dazu die neueste Technik ein. In unserer Produktion sind sehr komplexe Anlagen im Einsatz. Hier in Konz ist die Fertigungsanlage ca. 230 Meter lang."
Das erklärt Olaf Mühlmann dem Chemie-Azubi. Er ist Produktionsassistent/Hydra Key User-Production bei Tarkett.
"Die Produktionslänge vom Einfahren des Trägermaterials in die Anlage bis zum Aufwickeln des fertigen Bodenbelags beträgt ca. 900 Metern. Hierbei werden pro Tag ca. 100.000 Quadratmeter produziert.“
Im Vergleich: ein Fußballfeld hat durchschnittlich 7.140 Quadratmeter. Und es gibt noch eine weitere Produktionsanlage, in der vorgefertigte PVC-Fliesen auf verschiedene Größen gestanzt und verpackt werden. Diese hochwertige LVT- Ware wird „Just-in-time“ an den Kunden geliefert.
Arbeitsplatz für den Verfahrensmechaniker
Diese gigantischen Maschinen sind der Arbeitsplatz der Verfahrensmechaniker. Zu seinen Aufgaben gehört es, die Maschinen einzurichten, sie zu warten, Prozesse zu steuern und die Maschinen zu reinigen. Nico Hoffmann, gerade mit seiner Ausbildung fertig, erklärt:
"Unsere Produkte werden nach bestimmten DIN-Normen gefertigt, die wir sehr genau einhalten müssen. Dazu werden stündlich Kontrollstreifen produziert. Weichen sie von der Norm ab, muss ich als Verfahrensmechaniker den Fehler finden und korrigieren."
Ausbildung: Interesse für Maschinen und Prozessabläufe
"Ich bin technisch sehr interessiert und habe nach meinem Realschulabschluss im Jahr 2012 ein Praktikum bei Tarkett gemacht. Dabei habe ich festgestellt, dass Verfahrensmechaniker ein echt abwechslungsreicher Beruf ist."
Das antwortet Nico Hoffmann auf unsere Frage, welche Voraussetzungen man für eine Ausbildung mitbringen sollte. Gute Voraussetzungen bringen also diejenigen mit, die teamfähig und zuverlässig sind und Interesse an Maschinen und Prozessabläufen haben.
Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet im Betrieb, speziellen Ausbildungszentren und in der Berufsschule statt. Dort werden die ausbildungsspezifische Lehrgänge durchgeführt. Olaf Mühlmann erklärt:
"Unsere Azubis sind einmal mindestens für sechs Wochen im Ausbildungszentrum, um alles über Kunststoffe zu erfahren, und dann noch einmal drei Wochen zur Prüfungsvorbereitung. Einmal pro Woche findet außerdem ein innerbetrieblicher Werksunterricht statt, bei dem alle Azubis gemeinsam an Projekten arbeiten."
Festanstellung und gute Verdienstchancen
Nach der Ausbildung erhalten die frisch gebackenen Verfahrensmechaniker nach Möglichkeit einen festen Arbeitsvertrag mit einem guten Gehalt. Tarkett bietet seinen Mitarbeitern gute Perspektiven: Nico Hoffmann ist mittlerweile als angehender Produktionsassistent tätig und bildet sich mit Unterstützung seines Arbeitgebers als Techniker fort:
"Die Weiterbildung neben meinem regulären Job ist zwar anstrengend, wird sich aber in Zukunft für mich auszahlen."
Probleme, Azubis zu finden - "Schade"
Trotz guter Jobchance ist es für die Unternehmen nicht einfach, qualifizierte Azubis zu finden. Immer mehr junge Leute entscheiden sich für ein Studium, anstatt für eine Ausbildung. Olaf Mühlmann findet das schade:
"Denn eine Ausbildung bietet einen guten Einstieg in die Berufswelt. Und wer danach noch studieren will, hat oft ein viel konkreteres Ziel vor Augen."