Technik-Fans sind in der Chemiebranche genau richtig

Kategorie: Ausbildung, Stories, Fachinformatiker (m/w/d) - Fachrichtung Anwendungsentwicklung, Fachinformatiker (m/w/d) - Fachrichtung Systemintegration

Ein IT-Azubi im Chemie-Unternehmen? Klar! Laboranten und Chemikanten führen zwar die Liste der typischen Berufsbilder an. Die Branche bietet Schülern aber eine viel größere Palette an Karrieren, zum Beispiel spannende technische Ausbildungsberufe. 2013 gab es in Rheinland-Pfalz 1.501 Lehrstellen in über 50 Berufen. Wir haben zwei Beispiele, aus Pirmasens und Bad Kreuznach.

Ein IT-Azubi im Chemie-Unternehmen? Klar! (Foto: privat).

Ein IT-Azubi im Chemie-Unternehmen? Klar! (Foto: privat).

Es rauscht, und zig Lämpchen strahlen Patrick Wagner entgegen, als er die Tür zum Rechenzentrum öffnet. Der junge Mann macht eine Ausbildung beim Kunststoffprofil-Hersteller profine in Pirmasens. In wenigen Monaten ist er Fachinformatiker für Systemintegration.

Patrick Wagner macht gerade sein Hobby zum Beruf: „Meinen ersten PC bekam ich mit vier Jahren geschenkt“, erzählt der 20-Jährige. Im Team sorgt er für die technische Wartung der IT-Anlagen und die Installation neuester Updates, er behebt Störungen an Computern und Monitoren.

„Wir kümmern uns um etwa 2.000 Rechner. Auch ausländische Standorte sind mit unserer Zentrale vernetzt.“

Fehler erkennen und lösen – die Azubis übernehmen Verantwortung

Was braucht ein angehender IT-Fachmann? Geduld und logisches Denken sind wichtig. Und Ausbildungsbeauftragter Ralph Hinkel rät:

„Bewerber sollten gute Mathe-Kenntnisse mitbringen. Englisch ist die IT-Sprache.“

Bei Michelin als Elektronikerin

Dass in der Chemiebranche nicht alle Mitarbeiter im Labor stehen, weiß auch Nina Marx. Nach der Realschule begann sie beim Reifenspezialisten Michelin in Bad Kreuznach eine Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik. Jetzt ist sie im dritten Lehrjahr. 

Mit Begeisterung erzählt sie von den Aufgaben:

„Wir überwachen die Produktionsanlagen und müssen Probleme schnellstmöglich lösen."

Sie liebt es, mit den Händen zu arbeiten, Fehler zu erkennen und zu beheben – und Verantwortung zu übernehmen. "Dann kann ich sagen: ‚Das war meine Idee."

Kürzlich war sie am Umbau einer Fertigungsstrecke für den Reifenunterbau beteiligt. Die Bearbeitungsposten wurden eingerichtet, Kabel und Sensoren verlegt. Jetzt produziert das Werk erstmals 18-Zoll-Reifen. Dass sie einmal eine technische Karriere anstreben würde, wusste Nina Marx schon als Schülerin.

Doch nicht viele junge Leuten orientieren sich so früh in diese Richtung, weiß Reiner Scheidt, Leiter der Facharbeiterausbildung:

„Das Interesse an Ausbildungsberufen wie Elektroniker, aber auch Industriemechaniker sinkt spürbar.“

Zwar kann das Unternehmen alle Lehrstellen besetzen, die Zahl der Bewerbungen ist in den letzten acht Jahren aber um 50 Prozent gesunken.

Kommentare
Keine Kommentare gefunden!
Kommentar verfassen

Unternehmensprofil

Ansprechpartner