Lutz Asmus sorgt dafür, dass aus Arzneistoffen ein Arzneimittel wird. Früher entwickelte er aus Pulvern Tabletten, heute kümmert er sich um Wirkstoffe, die per Injektion verabreicht werden. „Ich finde es einfach toll, den Leuten helfen zu können“, erklärt der Laborleiter. „Auch wenn viele sagen: ‚Ich nehme gar keine Medikamente.‘ - das stimmt so meist nicht.“
Fast jeder habe in seiner Kindheit schließlich schon mal ein Antibiotikum verschrieben bekommen – und das aus gutem Grund: Wegen dieser Mittel sei die Kindersterblichkeit hierzulande stark zurückgegangen. Auch heute ist die Kindersterblichkeit in vielen armen Ländern noch hoch, weshalb internationale Hilfsorganisationen unter anderem fordern, Antibiotika gegen Lungenentzündungen bereit zu stellen.
Entwicklung teurer als die eines Autos
Lutz Asmus war schon immer von der pharmazeutischen Technologie, also den Herstellverfahren, fasziniert, erklärt er: „Es steckt so viel hinter der Herstellung von Medikamenten. Die Entwicklung ist viel teurer als die Entwicklung eines Autos – das muss man sich mal klar machen.“
Außerdem weiß er etwas, was anderen verborgen bleibt: „So eine Tablette sieht simpel aus – aber ihre Herstellung ist Hightech. Da fließt verdammt viel Wissen und Erfahrung rein. Es hat ein bisschen Magie, das zu wissen – denn nicht jeder kann das sofort sehen.“
Notwendig oder nur nett?
In seinem Job würde er sich aber manchmal mehr Zeit wünschen, denn die Entwicklung eines Medikaments ist oft ein Rennen gegen die Uhr: Schließlich soll es den Patienten möglichst schnell zur Verfügung stehen. Trotzdem gibt es bei der Sicherheit und Wirksamkeit keine Kompromisse, alles muss sehr sorgfältig geprüft werden. Das macht die Erforschung und Entwicklung eines Arzneimittels teuer, Ziel ist es sie erfolgreich und zügig abzuschließen.
Dafür muss der Laborleiter den Entwicklungsprozess gut durchorganisieren und abwägen: Was sind notwendige Entwicklungen, was muss das Medikament also unbedingt können – und was ist Bonus, den man eigentlich nicht braucht?
Mitarbeiter der ersten Stunde
Studiert hat Lutz Asmus Pharmazie, abgeschlossen hat er sein Studium als Apotheker. Diesen Abschluss braucht man, um in seiner Position arbeiten zu können, da das pharmazeutische Tätigkeiten sind. Seinen Doktor hat Asmus im schweizerischen Genf gemacht.
Danach ist er zu AbbVie in Ludwigshafen gegangen, wo er seit 2013 arbeitete. Mittlerweile entwickelt Lutz Asmus im Hauptsitz des Unternehmens in den USA neue Medikamente. Geforscht wird bei AbbVie beispielsweise an Arzneimitteln gegen Autoimmunerkrankungen, Krebs, Alzheimer und Parkinson.
Teamfähigkeit ist nicht nur eine Floskel
Für seine Arbeit ist Teamfähigkeit besonders wichtig, erklärt Lutz Asmus. „Auch wenn das sehr standardmäßig klingt – aber die Entwicklung eines Arzneimittels ist ein komplexer Vorgang, in den viele Parteien involviert sind.“
Und all diese Parteien bringen viel Wissen mit. Als Laborleiter muss er diese Expertise aber erst einmal aus seinen Mitarbeitern und Kollegen herauskitzeln – da hilft es, wenn man gerne und gut kommuniziert. Dieses Talent setzt er besonders gerne ein, um junge Nachwuchskräfte zu begeistern. Mehr darüber erfahrt ihr hier.