Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuk – ein langer Name für einen spezialisierten Beruf. Damit Sie sich besser vorstellen können, was man damit macht und wie man freie Ausbildungsstellen findet, haben wir Samet Cakir interviewt. Samet arbeitet bei Röchling Automotive, die Kunststoffe für die Automobilbranche herstellen.
Herr Cakir, was machen Sie denn konkret?
„Wir stellen hier im Werk hauptsächlich aktive Luftklappensysteme und Unterbodensysteme her. Der Verfahrensmechaniker ist für den reibungslosen Ablauf in der Produktion zuständig. Er sorgt dafür, dass das richtige Material und natürlich auch das richtige Werkzeug an die jeweilige Maschine angeschlossen wird. Dazu müssen wir noch die Bauteile anhand verschiedener Parameter überwachen. All das ist wirklich sehr vielseitig und spannend.“
Wie kamen Sie auf diese eher unbekannte Ausbildung?
„Ursprünglich habe ich nach der Realschule die Fachhochschulreife im Bereich Betriebswirtschaft gemacht. Ich habe aber schnell festgestellt, dass das nicht wirklich mein Ding ist. Daher habe ich mich dann auf Berufsmessen und im Internet umgeschaut, weil ich wissen wollte, welche Berufe mich interessieren könnten. Dabei bin ich dann relativ schnell auf den Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuk gestoßen. Denn aus Kunststoff und Kautschuk sind mittlerweile so viele Dinge, da sind die Chancen auf dem Markt sehr gut.“
Wie haben Sie Ihren Ausbildungsbetrieb gefunden?
„Röchling war als Aussteller auf einer Berufsmesse, so bin ich auf das Unternehmen aufmerksam geworden. Da ich mich schon immer für Autos interessiert habe – wie viele Jungs – habe ich mich dort beworben und hatte das Glück, auch genommen zu werden.“
Ok, wir haben also gehört, dass Interesse und etwas Glück dazugehört. Wie liefen denn Ihre ersten Tage bei Röchling Automotive ab?
„In der allerersten Woche war ich zusammen mit anderen Röchling-Auszubildenden aus ganz Deutschland drei Tage in einem Hotel. Dort haben wir eine Menge über die Firma, Abteilungen, Produkte und die weltweite Zusammenarbeit mit anderen Röchling Automotive Standorten erfahren. Das war super interessant und ich konnte die anderen Azubis schnell kennenlernen.“
Und dann ging es sicher ins Unternehmen…
„Ja, danach ging es praktisch los. Ich war in ganz unterschiedlichen Abteilungen, um die Produktionsabläufe kennenzulernen. Dazu gehörten beispielsweise die Produktion, die Vorentwicklung, das Labor, die Qualitätssicherung sowie die Instandhaltung. Je nach Abteilung wurde ich dort zwei bis sechs Wochen eingesetzt. Egal in welcher Abteilung ich war, alle waren immer sehr hilfsbereit. Ich hatte immer jemanden an meiner Seite, der mir geholfen hat. Ich fand besonders toll, dass wir sehr schnell selbstständig arbeiten durften.“
Man hat uns verraten, dass Sie auch ins Ausland gehen konnten.
„Ja, ich hatte ein ganz persönliches Highlight. Als Auszeichnung für meine sehr gute Leistung in Schule und Betrieb durfte ich für drei Wochen in unser Werk nach Duncan in den USA reisen. Das war etwas ganz Besonderes für mich. Ich erhielt sehr viele Informationen über Produkte, Fertigungsverfahren und Kunden. Einige Dinge kannte ich schon aus Worms. Für meine Englischkenntnisse war diese Zeit ein sehr gutes Training. Wenn ich nochmal die Chance bekomme, dann mache ich das wieder.“
Wie sind denn die Übernahmechancen bei Röchling Automotive?
„Röchling Automotive bildet in der Regel für den eigenen Bedarf aus. Daher sind die Übernahmechancen sehr groß. Ich bin jetzt im Prüflabor tätig und kontrolliere die Qualität von Bauteilen, die aus der Entwicklung kommen. Das ist ziemlich vielseitig, weil es viele unterschiedliche Prüfverfahren gibt, unter anderem Zugprüfungen, Biegeprüfungen oder klimatechnische Prüfungen. Mir macht mein Job Spaß und ich würde wieder eine Ausbildung bei Röchling in Worms machen.“
Herr Cakir, vielen Dank für den Einblick in Ihre Ausbildung und Ihren Job!