Warum machten sich die Azubis daran, dass Druckluftsystem zu untersuchen? Weil ein Großteil der Produktionsprozesse über Druckluft gesteuert wird. Die Druckluft wird mit Kompressoren erzeugt. Und die sind es, die viel Strom verbrauchen. Daher lohnt es sich, hier nachzusehen, ob Energie eingespart werden kann.
Das ist auch in der Lackfabrik in Ahrweiler so. Daher haben sich Marcel Peters und Jessy Gabriel bei der IHK Koblenz zu Energie-Scouts schulen lassen. Ihr Ziel: Verbrauch senken! Die beiden Chemikanten in spe haben also den Druckluftverbrauch bei Jansen geprüft, Einsparpotentiale ausgemacht und Maßnahmen aufgelistet.
Immer dem Zischen nach
"Es zischt, wenn Ventile nicht mehr dicht sind", erklären Peters und Gabriel. Daher bewegten sich die beiden Scouts aufmerksam entlang der Leitungen im Betrieb, um Leckagen im Druckluftnetz zu finden und zu dokumentieren.
Hierbei kam ihnen auch die Idee, mehr Druckluft zu speichern, wenn automatische Regler an den Leitungen montiert werden. "Bisher funktioniert das Regeln nur manuell."
Was lohnt sich? Der Austausch des Kompressors noch nicht.
Seit dem Lehrgang wissen die beiden Azubis, ab wann Energiesparmaßnahmen für ein Unternehmen wirtschaftlich sind: Anschaffungskosten, Stromersparnis, Amortisationszeit werden kalkuliert.
Beim Ventil- und Regleraustausch führten die Berechnungen zu einem positiven Ergebnis, das Großprojekt Kompressoraustausch hingegen nicht. In frühestens zehn Jahren ist eine Ersatzbeschaffung rentabel.
Nächster Schritt: die Kollegen schulen
Und weil Energie einsparen viel mit Verhalten zu tun hat, entwickelten die beiden Techniker Hinweisschilder. Dem Mitarbeiter soll es so leichter fallen, an das Abdrehen der Druckluftleitungen zu denken, wenn die Produktion still steht.
Sieht schlecht aus für die Energiefresser. Und gut für die Produktion.
Warum unterstützt der Chef das?
"Das Thema Energiesparen steht bei uns ganz oben an. Kleine Schritte mit kostengünstigen Lösungen sind sehr wirkungsvoll." Geschäftsführer Peter Jansen