Die sechs Praktikanten werden in der Ausbildungswerkstatt, in der Logistik, in der Instandhaltung und in der Produktion eingesetzt. Jeder Praktikant hat dabei einen Paten bekommen, der ihn jeden Tag bei seiner Arbeit begleitet.
Gar nicht so simpel: Sicherheitsunterweisungen in einer fremden Sprache
„Natürlich gibt es hier sprachliche Probleme. Die meisten verstehen zwar schon etwas Deutsch, aber das Sprechen fällt oft noch schwer“, sagt uns Ausbilder Christoph Hogen.
Die Lösung für dieses Problem: Eigene Vokabelhefte, beispielsweise für Werkzeuge, und Sicherheitsunterweisungen mit Hilfe von kleinen Zeichnungen und Symbolen. Und trotz solcher kleinen Hürden ist Christoph Hogen von den Praktikanten begeistert:
"Die Praktikanten sind voll bei der Sache und jeden Tag top motiviert. Und auch unsere Jungs und Mädels in der Ausbildung unterstützen dieses Projekt wirklich mit ganzem Herzen. Ich bin sehr stolz auf unser Team."
Bislang steht noch nicht fest, was mit den sechs Flüchtlingen nach ihrem Praktikum geschieht. Renolit prüft derzeit, wie man sie auch weiterhin unterstützen kann. Nicht nur Ausbilder Christoph Hogen hat erfahren, was hinter dem Schicksal der Flüchtlinge steckt: „Es ist wirklich schlimm, was diese jungen Menschen uns von ihrer Flucht erzählt haben. Sie hätten es wirklich verdient, eine Perspektive auf eine glückliche Zukunft zu haben.“
Mehr über die Herkunft der Praktikanten
Von den Praktikanten stammen vier aus Somalia und zwei aus Afghanistan. Somalia wird oft als Paradebeispiel eines gescheiterten Staates bezeichnet. Das Land im Osten Afrikas hat seit 1991 keine funktionierende Regierung mehr und wird von untereinander verfeindeten Clans und Milizen beherrscht. Es herrscht Bürgerkrieg, in dem alle Parteien Menschenrechts- und Kriegsverbrechen begangen haben.
Auch Afghanistan ist nach Jahrzehnten des Bürgerkriegs und der Talibanherrschaft innerlich zerrissen und ist immer wieder Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen und Menschenrechtsverletzungen.
Warum sich das Unternehmen engagiert
„Diese Praktika sind für beide Seiten eine neue Situation und auch wir waren gespannt, welche Erfahrungen wir hier machen würden. Die Integration der Flüchtlinge, die derzeit nach Deutschland kommen, ist eine der größten gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen. Dabei wollen auch wir einen Beitrag leisten“,
erklärt der Werkleiter Ralph Gut die Motivation des Unternehmens. Angestoßen hat die Aktion das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands e.V. (CJD). Der Leiter von Worms kontaktierte Renolit und traf dort auf großes Interesse. Mehr über das CJD steht in diesem Blogbeitrag.