Liebe Frau Beckmann, was braucht man, um Pharmakantin zu werden?
"Ich finde, man sollte Interesse an der Pharmazie haben und ein wenig technisches Verständnis mitbringen. Aber es macht auf jeden Fall Spaß. Ich würde die Ausbildung weiterempfehlen. An meiner Arbeit begeistert mich der Gedanke, dass ich Medikamente mitentwickeln kann, die schwerkranken Menschen helfen können, wenn sie auf dem Markt sind. Aber auch finde ich den Umgang mit der Technik sehr interessant. Das wird auch in der Schule unterrichtet. Und das dann in der Firma anwenden zu können, macht sehr viel Spaß."
Eine Ausbildung zu machen heißt ja erstmal lernen. Sie hatten gerade Prüfungen.
"Ja, zwei Tage. An Tag 1 standen Wirtschaftskunde, Gemeinschaftskunde und Deutsch auf dem Plan. Diese Prüfung haben wir mit allen Berufen zusammen. Tag 2 waren die ganzen fachbezogenen Teile dran, wie Herstellen und Verpacken. Es waren verschiedene Aufgaben zu den Arzneiarten und –formen. Wie eine Verkapselung funktioniert oder wie eine Tablette hergestellt wird."
Was sind Ihre Aufgaben zurzeit?
"Ich habe viele verschiedene Aufgaben, das ist immer projektabhänging, was momentan auf dem Plan steht. Meistens handelt es sich um Schritte wie die Extrusion und das Tablettieren."
Das waren jetzt zwei Fachbegriffe…
"Tablettierung heißt, dass man vorgefertigte und gemischte Pulver mit Hilfe einer Tablettenpresse zu Tabletten verpresst. Extrusion bedeutet, dass man schwer lösliche Wirkstoffe in verschiedene Hilfsstoffe einschmilzt, damit sie im Blutkreislauf der Patienten besser aufgenommen werden können. In der Entwicklung, wo ich arbeite, ist die Kreativität sehr gefragt, da man oft überlegen muss was man wie kombinieren kann oder was nicht mit einander kombinierbar ist …"
Sie arbeiten also im Labor. Wie war es, das 1. Mal in so einem Forschungs-Raum zu stehen?
"Es war sehr interessant, das erste Mal in so einem Raum zu stehen und all die Geräte zu sehen und nach und nach dann auch kennen zu lernen. Wenn wir etwas machen, das ich selbst noch nicht so oft gemacht habe oder wenn es darum geht, etwas Neues auszuprobieren, ist es noch immer spannend. Wenn man dann aber mit den Prozessen vertraut ist, dann wird es eher zu Routine."
Müssen Sie Schutzkleidung tragen?
"Na klar muss ich Schutzkleidung tragen, kommt darauf an, in welchem Bereich ich arbeite. Wenn ich nur im Labor arbeite, reicht ein Laborkittel, Schutzbrille und Handschuhe. Wenn ich aber in den Bereich gehe, in dem größere Mengen hergestellt werden wie im Technikum, dann muss ich mich komplett in weiß umziehen. Dort ist dann der Zugang nur über ein Schleusensystem möglich, in diesem wird dann auch gefordert, dass man Sicherheitsschuhe trägt und eine Kopfhaube, um das Produkt vor Kontamination zu schützen."
Das klingt abwechslungsreich. Aber „stimmt die Stimmung“ auch?
"Der Umgang mit den Kollegen ist super, man wird als Azubi sehr offen empfangen und alle Kollegen sind immer hilfsbereit und erklären auch viel und ausführlich, das ist echt super. Ich verstehe mich mit vielen Kollegen sogar so gut, dass ich mich auch privat ab und zu mit ihnen verabrede. Die Arbeitsatmosphäre ist auch super, einfach durch die lieben Kollegen, die immer hilfsbereit sind aber auch die Vorgesetzten sind nett und kümmern sich gut um ihre Mitarbeiter."
Liebe Frau Beckmann, danke für den Einblick in Ihre Ausbildung!
Mehr zum Pharmakanten finden Sie hier und offenen Stelle auf Elementare Vielfalt.