Es gibt ganz unterschiedliche Varianten für die Herstellung einer Funktionsjacke. Manchmal sind es Beschichtungen, manchmal Membranen. Während Beschichtungen durch Aufdampfen bzw. Einwaschen auf ein Trägermaterial aufgebracht sind, werden Membranen bei Hitze auf das Trägermaterial „laminiert“.
Die Hersteller haben entweder ihre eigenen Membranen und Beschichtungen entwickelt oder nutzen solche, die von Chemieunternehmen hergestellt wurden. Das bekannteste Beispiel für wasserabweisendes und atmungsaktives Material sind die Gore-Tex-Membrane (die eigentlich ein Laminat sind).
Wasserdicht, ohne zu schwitzen
Wie funktioniert eine solche Membran? Diese Membran besteht aus hochfeinen Chemiefasern, die meistens aus Polyamid oder Polyester gemacht sind. Betrachtet man die Membran unter einem Mikroskop, sieht man, dass sie viele winzige Löcher hat, die sogenannten Poren. Diese Poren lassen kein Wasser hindurch, weil die Wassertropfen zu groß sind. Das macht das Material wasserdicht.
Dennoch lassen diese Membrane Körperwärme und Schweiß nach draußen, sonst wäre die Jacke ja von innen nass (ziemlich sinnlos also). Genau das passiert bei einer Funktionskleidung nicht. Wenn wir schwitzen, verdunsten wir (hauptsächlich) Wasser. Dieser Wasserdampf besteht aus winzigen kleinen Tröpfchen, die viel kleiner als Wassertropfen sind. Klein genug, um durch die Poren zu passen und so nach außen zu treten. So wird das Gewebe atmungsaktiv.
Was muss man beim Waschen beachten?
Manche sagen ja, dass man Gore-Tex-Sachen nicht waschen darf. Aber das stimmt so nicht. Wir haben ja schon gelesen, dass die Membrane den Wasserdampf des Schweißes nach außen leitet. In der Jacke aber bleiben die Salzkristalle (Schweiß schmeckt ja nicht umsonst salzig). Diese Salze greifen das Material an. Daher sollte man seine Regenjacke & Co schon waschen. Eben nur nicht mit einem normalen Waschmittel. Dafür gibt es spezielle Outdoor-Waschmittel. Diese erhalten die Funktion der Sportkleidung. Und noch etwas muss man beachten:
„Auf keinen Fall sollte man Weichspüler benutzen, weil der die Poren verstopft und die Atmungsaktivität herabsetzt.“
Das erklärt uns Antje Mehlhorn von Zschimmer&Schwarz. Als Gruppenleiterin des Produktmanagements kennt sie sich aus.
Bei Zschimmer&Schwarz werden unter anderem Textilwaschmittel für Outdoor-Textilien hergestellt. Die sind aber nicht für die Haushaltswäsche gedacht, sondern gehen an Textilveredler. Die haben für ihre so genannten „textilen Flächen“ andere Anforderungen an ihre Reinigungsmittel, als der normale Outdoor-Mensch, der seine Regenjacke waschen will.
Zurück zum Waschmittel. Wir funktioniert das? Für die Neutralisation der schlechten Gerüche sorgen Additive. Additive sind chemische Stoffe oder ein Stoffgemische, die mit anderen, meist flüssigen Stoffen, in kleinen Mengen zugesetzt werden. Die Additive sorgen dann dafür, dass die anderen Stoff(gemische) besondere Eigenschaften erhalten oder dass die Verarbeitung leichter wird. In unserem Fall sorgen sie dafür, dass die Outdoor-Jacke gewaschen werden kann.