Mit welchen Erwartungen sind Sie nach Wales aufgebrochen?
"Von meinem Auslandsaufenthalt versprach ich mir, viele neue Erfahrungen zu sammeln und neue Leute kennenzulernen, was sich im Nachhinein auch bewiesen hat. Mein Ziel war es, meine Englischkenntnisse zu verbessern. Natürlich war ich auch gespannt, wie der Alltag an der Universität abläuft und was mich sonst noch alles erwartet."
Was haben Sie als die größten Unterschiede zum deutschen Alltag wahrgenommen?
"Bereits am ersten Tag hat sich das Vorurteil, dass die Studenten die Anwesenheit bei den Vorlesungen nicht so ernst nehmen, bestätigt. Ich saß mit anderen Studenten aus Deutschland im Vorlesungssaal, bis irgendwann ein Dozent kam, lachte und sagte: „Sie müssen die Deutschen sein“. Anscheinend ist es dort üblich, dass am ersten Tag keine Vorlesungen stattfinden. Die Lebensmittel bestellten sich die Studenten online, das war total praktisch. Auch stand der Besuch im Pub auf der Tagesordnung. Um 17 Uhr sind diese bereits voll, schließen aber auch meistens um 22 oder 23 Uhr. Livemusik gehört in den Pubs dazu."
Was können Sie uns über die Uni erzählen und was waren Ihre Aufgaben?
"Im Campus befanden sich ein Fitnessstudio, ein Pub und eine Bibliothek. Unsere Vorlesungen fanden in einem sehr großen Vorlesungssaal statt, anders als in Heidenheim. Die Studenten kamen aus aller Welt wie zum Beispiel aus Katar, Indonesien, Spanien, Frankreich und China - das hat die Vorlesungen bei vielen Themen sehr spannend gemacht."
Was haben Sie in Ihrer Freizeit unternommen?
"Ich besuchte die Willkommensveranstaltung der Universität, bei welcher es walisisches Essen gab und ebenso walisische Musik gespielt wurde. Das war wirklich sehr beeindruckend. Ansonsten habe ich mit meinen Kommilitonen die Küste und die Burgen besucht, sowie den umliegenden Nationalpark besichtigt. Als sich die Möglichkeit ergab für mehrere Tage zu verreisen, sind wir für vier Tage nach London gefahren und haben uns die Stadt angeschaut - natürlich haben wir auch eine Shoppingtour gemacht."
Was waren denn Ihre größten Herausforderungen?
"Eine Herausforderung stellten am Anfang die vergleichsweise zu Deutschland unterschiedlich gestalteten Vorlesungen dar. So hatten wir nur drei bis vier Tage in der Woche eine Vorlesung die restliche Zeit wurde von unserer Kursleiterin immer als „library time“ beschrieben. Die Bibliothek war 24 Stunden geöffnet und durchgehend gut besucht. Wir haben uns dort zusammen getroffen um Hausarbeiten zu schreiben, welche anstatt Prüfungen benotet wurden. Ortnamen wie Merthyr Tydfil, sind hier üblich. Der längste Ortsnamen ist „lanfairpwll¬gwyngyllgogery¬chwyrndrobwll¬llantysilio¬gogogoch“, was so viel heißt wie „Marienkirche (Llanfair) in einer Mulde (pwll) weißer Haseln (gwyn gyll) in der Nähe (ger) eines schnellen Wirbels (chwyrn drobwll) und der Thysiliokirche (llantysilio) bei der roten Höhle (ogo goch)." Wales heißt „Cymru“. Die Durchsagen in der Bahn kommen glücklicherweise auf Englisch und auf Walisisch."
Und was haben Sie für sich mitgenommen?
"Viele neue schöne Erfahrungen mit Menschen aus aller Welt, das Studieren an einer Universität und zahlreiche Eindrücke neuer Landschaften."