Master Black Belt - Träger des schwarzen Gürtels

Kategorie: Chemische Fabrik Budenheim

Die Karriere von Jürgen Meven bei der Chemischen Fabrik in Budenheim endete nicht nach der Ausbildung zum Chemielaborant. Derzeit hat er den höchsten Ausbildungsgrad im Qualitätsmanagement erreicht - ohne Uni.

Master Black Belt - Träger des schwarzen Gürtels

Jürgen Meven hat sich schon in vielen Sportarten ausprobiert. Aktuell spielt der 47-Jährige Tennis in der A-Klasse - Altersklasse ab 30. Kampfsportarten zählen nicht zu seinem Repertoire, und doch darf sich Meven "Master Black Belt" nennen, also Träger des schwarzen Gürtels. Als "Master Black Belt Six Sigma+Lean" werden Vollzeitverbesserungsexperten im Bereich des Qualitätsmanagements bezeichnet.

Kurz: Meven sorgt dafür, dass Prozesse und Abläufe bei der Chemischen Fabrik Budenheim KG (Budenheim) besser funktionieren. Besser bedeutet in diesem Fall wirtschaftlicher. Der "Master Black Belt" ist der höchste Ausbildungsgrad, den es innerhalb dieses verantwortungsvollen Management-Bereichs zu erreichen gibt. Beachtliche Laufbahn, zumal Jürgen Meven nie eine Universität besucht hat.

 

Gestartet als Chemielaborant, begann eine unglaubliche Entwicklung

1981 begann der damals 15-Jährige seine Ausbildung als Chemielaborant - bei Budenheim. Danach wurde er direkt in die Abteilung Anwendungstechnik übernommen, wo er mit Produktentwicklungen betraut wurde.

"In den letzten 28 Jahren war kein Tag für mich wie jeder andere", berichtet Herr Meven. "Eigentlich wollte ich studieren, aber dann kam eine Aufgabe nach der anderen. Ich habe immer gesagt: Dieses Projekt mache ich noch fertig, dann studiere ich. So ging es immer weiter, bis meine Frau und ich, als ich 25 Jahre alt war, ein Haus gekauft haben. Danach war das Thema Universität passé."

Jürgen Meven wurde Fachbereichsleiter in der Anwendungstechnik, war für pharmazeutische Produkte zuständig. "Meine Kollegen waren fast alle promoviert", erzählt er, "bei mir war es eher learning by doing." Viele Reisen ins Ausland gehörten zu dem Job, es gab Weiterbildungen und Führungskräfte-Seminare - aber alles betriebsintern.

2003 wurde der Six-Sigma-Bereich von der Geschäftsleitung einberufen, weil "wir ein schweres Jahr, verbunden mit Personalabbau, hatten", wie Herr Meven berichtet. Zwei Mitarbeiter wurden vom Tagesgeschäft freigestellt, um die Six-Sigma-Methodik in Budenheim einzuführen: Jürgen Meven sowie ein Kollege aus dem Rechnungswesen. Pilotprojekte wurden ausgewählt, Potenzialanalysen gemacht. Ein Beratungsunternehmen führte das Duo in die Methodik ein und begleitet die Gruppe auch weiterhin. Inzwischen gibt es 16 "Green Belts". "Es geht darum, Bereiche und Mitarbeiter in ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen", berichtet Herr Meven. Die eigene Karriere treibt man damit ganz nebenbei auch voran: So wurde sein Kollege zwischenzeitlich Geschäftsführer von Budenheim USA.

 

 

"Black Belts" - intensive Ausbildung mit guten Perspektiven


Vier "Black Belts" hat Budenheim mittlerweile ausgebildet. Einer stammt aus der Anwendungstechnik, einer war Leiter des Ersatzteillagers, ein weiterer Betriebstechniker. Alle sind Eigengewächse Budenheims, keiner hat studiert. Als "Master Black Belt" ist Jürgen Meven ihr Chef.

"Die Black-Belt-Ausbildung ist wie eine Druckbetankung", erzählt er über insgesamt eineinhalb sehr intensive Jahre. "Aber wir haben von vornherein 'echte' Projekte geleitet, sodass wir am Ende neben dem theoretischen Wissen auch einen Praxiserfolg hatten."

Praxiserfolg ist auch das Ziel der alltäglichen Arbeit des "Black Belt"-Teams. "Es geht darum, die Bereiche und die Mitarbeiter in der Erfüllung ihrer Ziele zu unterstützen", erklärt Jürgen Meven. "Es kommt oft vor, dass Personen gewissermaßen in ihrer Routine gefangen sind. Unser Job ist, Dinge, die als selbstverständlich erscheinen, zu hinterfragen und zu optimieren." Dazu werden Arbeitsabläufe auf Ineffizienz hin analysiert und optimiert. Dabei kommen statistische Methoden und Aspekte des Lean Managements zum Tragen, genauso wie Vor-Ort-Beobachtungen im Schichtdienst.

 

 

Querdenken und Überzeugungsarbeit leisten

"Das Reizvolle an dem Job ist die Unabhängigkeit. Wir sind nicht in die Hierarchie und in das direkte Tagesgeschäft eingebunden, sondern stehen gewissermaßen quer zum Betrieb. Auf der anderen Seite haben wir dadurch auch keine Möglichkeit zum hierarchischen Durchgriff, sondern müssen oft Überzeugungsarbeit leisten."

Als Besserwisser vom Dienst fühlt sich Jürgen Meven nicht. "Der Vorteil ist, dass ich sehr lange im Betrieb bin und einen sehr kollegialen Umgang pflege. Einige werden mich schon beäugen als denjenigen, der einen sehr guten Draht zur Geschäftsleitung hat. Aber ich bin mit sehr vielen Kollegen auf jeder Geschäftsebene per Du", berichtet er. "Und gewissermaßen arbeite ich an der eigenen Abschaffung: Wenn wir auf allen Ebenen erfolgreich waren, braucht es uns eigentlich nicht mehr." Bange werden muss ihm dabei aber nicht: "Black Belts haben beste Perspektiven, um Führungspositionen zu übernehmen." Und Verbesserung ist schließlich ein stetiger Prozess, der zum Glück auch bei Budenheim nie abgeschlossen ist.

(Autor: Torben Schröder)

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Unternehmensprofil

Budenheim ist ein global tätiges Spezialchemieunternehmen mit Produktionsstätten in Budenheim/Deutschland, Shanghai/China, Monterrey/Mexiko, Columbus/USA, La Zaida und Valencia/Spanien. Mit seinem innovativen Produkt- und Serviceportfolio bietet Budenheim nachhaltige Lösungen für vielfältige Anwendungen. Hierzu zählen die Bereiche Ernährung, Gesundheit, Sicherheit und Ressourcenschonung. In enger Zusammenarbeit mit seinen Kunden entwickelt der Chemiespezialist Lösungen für ein besseres Leben und setzt so die Grundlage für nachhaltige Profitabilität. Budenheim erzielt einen jährlichen Umsatz im dreistelligen Millionenbereich und beschäftigt über 1.200 Mitarbeiter.

Ansprechpartner

Sebastian Sprengler
Personalmarketing
Chemische Fabrik Budenheim KG
Rheinstraße 27
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sebastian.spengler@budenheim.com