Laborequipment: Ein Blick in die Vergangenheit

Kategorie: Stories

Seit Jahrhunderten arbeiten Forscher im Labor - sie wollen Neues entdecken und ihre Beobachtungen verstehen. Selten kann man die naturwissenschaftlichen Phänomene mit dem bloßen Auge betrachten. Wir brauchen technische Hilfen: Unsere modernen, hochsensiblen und spezialisierten Instrumente haben ihren Ursprung in den Laboren der Vergangenheit. Wir wissen, wo man sich diese ansehen kann.

Glaskolben in den verschiedensten Größen, Farben und Formen kann man im Apotheken-Museum in Heidelberg sehen - und noch viel mehr (Foto: Lenze).

Glaskolben in den verschiedensten Größen, Farben und Formen kann man im Apotheken-Museum in Heidelberg sehen - und noch viel mehr (Foto: Lenze).

Wer sein Wissen erweitern will, braucht die Forschung. Und muss das Entdeckte systematisch festhalten, damit die Ergebnisse wiederholt, erklärt und bestätigt werden können. Dafür braucht man eine Umgebung, in der man die Einflüsse auf die Beobachtung so gut es geht kontrollieren kann. Wie ein Labor.

Man braucht Hilfsmittel, die die menschlichen Sinne ergänzen

Und man braucht Hilfsmittel, um zum Beispiel chemische Reaktionen wie Verbrennung beobachten zu können, Stoffgemische trennen zu können, oder Stoffe in einer neuen Kombination reagieren zu lassen. Oft war viel Kreativität und Erfindergeist nötig, um quasi aus dem Nichts geeignete Instrumente zu bauen.

Aber ohne das Equipment im Labor wäre die Naturwissenschaft in den vergangenen Jahrhunderten nicht weiter gekommen. Es wurden faszinierende, schöne, praktische, manchmal seltsam aussehende Geräte erfunden: komplizierte Konstruktionen aus Röhren, Pumpen und Kesseln und natürlich die verschiedenen Reagenzgläser und Glaskolben wie der Erlenmeyerkolben. Die Materialien: Glas, Holz, Leder, ein gusseiserner Ofen - nicht zu vergleichen mit den heutigen modernen Werkstoffen wie Kunststoffe.

Womit hat man in der Vergangenheit geforscht?

Auf Beautifulchemistry kann man sich einige der historischen Laborgeräte anschauen. Das Team von Beautifulchemistry hat diese Erfindungen ins beste Licht gesetzt und gleich auch den Erfinder, das Jahr und die Funktion des Instruments genannt. Dort findet sich ein Apparat aus dem jahr 1674, mit dem der Chemiker John Mayow die Chemie der Verbrennung beobachtet hat. Oder ein Gerät aus 1777, mit Carl W. Scheele Sauerstoff vorbereitete - er gilt als der Entdecker mehrerer chemischer Elemente. Er fand zum Beispiel 1771 heraus, dass Sauerstoff auf Sauerstoff und Stickstoff besteht. Scheele begründete mit seinen Experimenten die Gasanalyse.

Hier ein Video von Beautifulchemistry

<iframe src="https://player.vimeo.com/video/150427237" frameborder="0" height="400c" width="100%"></iframe>

Geschichte in der Nähe

Wenn Sie sich die Labore und technischen Erfindungen der Vergangenheit selbst anschauen möchten, haben wir drei Tipps für Sie.

Das Deutsche Apotheker-Museum in Heidelberg hat im Kellergewölbe ein Arsenal an alten Kolben, Kesseln und sonstigen Gerätschaften, mit denen die Apotheker damals arbeiteten. Das Titelbild stammt daraus.

Im Technoseum im Mannheim kann man sich einige alte Instrumente unter anderem aus der Medizin ansehen. Zurzeit läuft noch eine Sonderausstellung zum Thema Bionik (die Verbindung aus Biologie und Technik).

Auch das Dynamikum in Pirmasens hat sich ganz den Naturwissenschaften und der Technik verschrieben. Sie setzen auf Mitmachen, selbst erfahren und experimentieren.

Die Geschichte in den Chemieunternehmen in der Region

Auch manche Unternehmen öffnen ihre Archive und zeigen, die man früher in den Werken und Laboren gearbeitet hat.

Im Besucherzentrum der BASF in Ludwigshafen zum Beispiel kann man sich verschiedenen Ausstellung ansehen. Die BASF ist 150 Jahre alt. Da gibt es jede Menge zu erzählen - auch über die Entwicklung der Wissenschaft und Technik im Bereich der Chemie. Oben drauf gibt es eine Busfahrt über das Werksgelände.

Auch Michelin hat ein eigenes Museum. In Karlsruhe kann man sich historische Pneus ( = Reifen) für Fahrräder, Motorräder, Rennautos, Trekkern und Flugzeuge usw. ansehen. Auch moderne Reifen sind dort ausgestellt. Und es wartet ein alter Renault von 1923 auf die Besucher.

Viele der Chemie-Unternehmen haben eine lange Geschichte in Rheinland-Pfalz. Mehr zum Ursprung der chemischen Industrie in der Region kann man hier lesen.

Kommentare
Keine Kommentare gefunden!
Kommentar verfassen