Künstliche Intelligenz: Wie ihr ChatGPT fürs Lernen nutzen könnt

Kategorie: Stories, Rheinland-Pfalz

Künstliche Intelligenz spielt in unseren Leben mittlerweile eine große Rolle. Trotzdem hat der Chatbot ChatGPT für Aufsehen gesorgt. Können ChemieAzubis ihn fürs Lernen gebrauchen? In diesem Blogbeitrag findet ihr alles von einer Definition von Künstlicher Intelligenz bis hin zu Ideen, wie ihr diese Tools einsetzen könnt.

ChatCPT und andere KI bietet uns neue Möglichkeiten, sind aber noch mit Vorsicht zu genießen. (Bild: kaboompics, CC0)

ChatCPT und andere KI bietet uns neue Möglichkeiten, sind aber noch mit Vorsicht zu genießen. (Bild: kaboompics, CC0)

Künstliche Intelligenz (KI) ist überall in unserem Alltag: Gesichtserkennung auf Sozialen Netzwerken, Sprachassistenten wie Siri oder Alexa. KI hilft beim Schreiben von Nachrichten, indem sie das wahrscheinliche nächste Wort bereits beim Tippen vorschlägt. Online-Werbung und Ads auf Social Media werden von lernenden Algorithmen ausgewählt, die das Nutzungsverhalten beobachten und sich ständig anpassen.  Auch Algorithmen, die beispielsweise das Netz nach Infos für uns durchsuchen, sind KI. Eine andere Technik, die seit November für viel Aufsehen sorgt, ist ChatGPT.

Was ist das Besondere an ChatGPT?

Der Chatbot wurde von dem amerikanischen Unternehmen OpenAI entwickelt. Und tatsächlich ist er anders als die Chatbots, die wir bisher kennen. Denn ChatGPT ist so gut, dass man wirklich denken könnte, man würde mit einem Menschen chatten.

Und: Der Bot kann nicht nur Dialoge führen, sondern auch Texte verfassen. Egal, ob man etwas über chemische Reduktion oder die Französische Revolution wissen möchte – ChatGPT spuckt eine geschliffene Antwort raus.

So kann man sich schnell Wissen aneignen, vermeintlich ohne große Recherche. Könnt ihr eure Aufgaben für Berufsschule oder Uni also von der KI verfassen lassen?

Könnt ihr ChatGPT für Schulaufgaben nutzen?

Zunächst ist die Frage, wie an eurer Schule oder Uni mit dem Thema umgegangen wird. Denn bislang gibt es keine einheitlichen Regelungen dazu, ob Azubis und Studierende ChatGPT nutzen dürfen oder nicht. Manche Lehrkräfte wollen den Chatbot in den Schulalltag integrieren, andere nicht.

Falls ihr ChatGPT nicht für Aufsätze nutzen dürft und es trotzdem tut, lauft ihr Gefahr, aufzufliegen –  zumindest, wenn eure Lehrkräfte euren Schreibstil kennen. Mittlerweile wird an US-Unis wie Harvard und Princeton nämlich schon kräftig an Software gearbeitet, die KI-Texte erkennt.

 

„Es ist wichtig, dass Benutzer immer kritisch überprüfen, ob die Antworten, die sie von künstlicher Intelligenz erhalten, für ihre Zwecke geeignet sind und ob sie auf soliden Fakten basieren.“

ChatGPT, OpenAI

 

Halluzinationen

Ein anderer Knackpunkt ist, dass die Antworten von ChatGPT teils mit Vorsicht zu genießen sind. Auch wenn sie plausibel klingen, sind sie nicht immer richtig. Manchmal denkt sich die KI sogar Antworten aus. Forscher sprechen dann davon, dass der Bot „halluziniert“. Wenn ihr euch Fragen von ChatGPT beantwortet lasst, behaltet also im Hinterkopf, dass sie fehlerhaft sein könnten.

Manchmal kommt es auch darauf an, wie genau man Fragen stellt. Fragt man ChatGPT zum Beispiel, was das häufigste chemische Element ist, sagt die KI: „Das häufigste chemische Element in der Erdkruste ist Silizium.“ Damit weiß man nun aber nicht, dass das häufigste Element im Universum Wasserstoff ist – und dass auf der Erde Sauerstoff und Eisen neben Silizium oft vorkommen. Verlässliche Infos zu allen Elementen im Periodensystem erhaltet ihr bei uns 😉

Auch ChatGPT selbst empfiehlt: „Es ist wichtig, dass Benutzer immer kritisch überprüfen, ob die Antworten, die sie von künstlicher Intelligenz erhalten, für ihre Zwecke geeignet sind und ob sie auf soliden Fakten basieren.“

Keine Quellen

Aber natürlich lernt die KI immer mehr – zumal es sich ja bislang auch noch um einen Prototyp handelt. Fehler könnten also mit der Zeit beseitigt werden. Vor einigen Wochen gab ChatGPT zum Beispiel noch auf die einfache Fangfrage, was schwerer ist – ein Kilo Stahl oder ein Kilo Watte – an, dass das Kilo Stahl schwerer sei. Mittlerweile weiß die KI, dass ein Kilo ein Kilo ist.

Aber ein Knackpunkt bleibt: Bisher gibt die KI keine Quellen an. Man weiß also gar nicht, woher die Infos kommen, die in die Antworten von ChatGPT einfließen. Anders ist das, wenn ihr eine klassiche Suchmaschine wie ecosia, qwant, bing oder google: Dann zeigt euch die Suchmaschine immer Links zu den Quellen an, aus denen die Antworten stammen. Ob diese Quellen verlässlich sind oder nicht, müsst ihr selber entscheiden. Was ihr aber sicher auch wisst: Online und in den Social Apps wird viel Mist erzählt. Das ist ein wichtiger Grund, warum ihr Antworten von der KI nicht unbedacht übernehmen solltet: Vielleicht hat auch die KI viel Mist zu einem Thema gelesen und gibt den ungeprüft weiter. Hinterfragt bei allen Antworten also immer: Wo steht das? Ist das eine seriöse Quelle? Wer sagt das? Hat der Autor die Kompetenz, das zu sagen?

Ideen und Anhaltspunkte liefern

Wenn ihr für eure Aufgaben in Schule oder Uni also Quellen angeben müsst, könnt ihr ChatGPT nicht gebrauchen. Und wenn ihr wirklich sichergehen wollt, dass eure Infos richtig sind, dann solltet ihr die Aussagen des Bots nachprüfen.  

Trotzdem ist ChatGPT fürs Lernen nicht nutzlos, ganz im Gegenteil. Der Bot kann euch erste Ideen liefern, euch einen Überblick über Themen verschaffen und euch Aspekte aufzeigen, die ihr vielleicht noch nicht kanntet oder bedacht habt – und nun recherchieren könnt.

 

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