Ende Oktober stehen sie auf Treppen, Fensterbänken und vor den Hauseingängen. Die ausgehöhlten Kürbisse mit Bildern oder Gesichtern sind sehr beliebt. Ursprünglich wurden sie aufgestellt, um böse Geister und Dämonen zu verjagen. Mittlerweile ist es fast schon eine Challenge, die kunstvollsten oder lustigsten Schnitzereien zur Schau zu stellen.
Zum Beispiel der „kotzende Kürbis“: Zuerst ein ulkiges Gesicht in den Kürbis schnitzen. Dann das übrig gebliebene Fruchtfleisch mit den Kernen aus dem Mund quellen lassen. Fertig.
Eine richtige Show für die Nachbarn wird es mit Wasserstoffperoxid aus der Drogerie und ein paar Zutaten aus dem Haushalt:
Achtung: Wasserstoffperoxid ist ein starkes Oxidationsmittel, das Textilien ausbleicht. Der Kontakt mit Kleidern, Haut und Augen ist deshalb zu vermeiden. Daher verwenden wir in diesem Experiment auch nur eine 6%ige Lösung. Im Zweifel sofort alles mit Wasser ab- bzw. ausspülen. Schutzstandard in der Chemie für dieses Experiment sind Handschuhe und Schutzbrille.
Das Wasserstoffperoxid ist eine instabile Verbindung. Sie zerfällt in Wasser und Sauerstoff, in der Regel sehr langsam. Die Trockenhefe beschleunigt diesen Zerfall. Dabei entsteht viel Sauerstoff, der mit Spülmittel einen Schaum bildet. Es ist eine exotherme Reaktion. Der Becher wird also ein wenig warm. Nach einer Weile zerfällt der Schaum wieder und übrig bleibt eine kleine Pfütze. Auch wenn der Schaum unbedenklich ist, sollte er nicht in Augen oder Mund geraten.
Der Brauch, sich einen ausgehöhlten Kürbis als Laterne vor die Tür zu stellen, stammt ursprünglich aus Irland. Die Sage erzählt, dass der irische Hufschmied und Trunkenbold Jack Oldfield den Satan überlistete und so nie in die Hölle geholt wurde. Als Trunkenbold hatte er aber auch keine Chance, in den Himmel zu kommen. So gab ihm der Satan ein Stück Kohle, die sich Jack Oldfield in eine ausgehöhlte Rübe legte. So diente ihm diese als Laterne auf seiner ewigen Reise zwischen den Welten. Daher heißen die ausgehöhlten Kürbisse mit der Kerze auch Jack O’Latern.