Chemie begegnet uns überall: in der Kaffeetasse, der Zahnpasta, im Wirrwarr unserer Hormone. Es ist aber nicht immer easy, die Prozesse dahinter zu begreifen.
Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim versucht, sie anschaulich und lebensnah zu erklären. Da wäre zum Beispiel die Kaffeetassen-Party am Morgen. Oder genauer gesagt: die Teilchen-Party am Morgen.
Party hard in der Früh
Wenn ihr morgens eure Kaffeetasse aus dem Schrank holt, ist die kalt. Gießt ihr das heiße, frisch gekochte Getränk ein, wird sie warm. Warum ist das so?
Fangen wir damit an, warum die Tasse fest und kalt und der Kaffee selbst flüssig und heiß ist: Jeder Stoff besteht aus Teilchen, aus Atomen oder Molekülen – und die sind immer in Bewegung. Ob ein Stoff fest oder flüssig ist, hängt davon ab, wie wild diese Teilchen drauf sind: In der festen Kaffeetasse sind die Kollegen recht träge unterwegs, im flüssigen Kaffee feiern sie dagegen eine ausgelassene Party. Die Temperatur wird dann nach der Devise „je wilder, desto heißer“ bestimmt.
Gießt ihr den heißen Kaffee dann in die kalte Tasse, kommen die lahmen und die ausgelassenen Teilchen zusammen. Die schnellen Kollegen könnt ihr euch dabei ein wenig wie Animateure auf einer Party oder im Urlaub vorstellen: Sie machen den Schlafmützen-Teilchen Dampf unterm Hintern. Die lassen sich anstecken und kommen in Wallung. Das Ergebnis: Die Tasse wird warm.
Das hält allerdings nicht ewig an: Irgendwann sind die Teilchen alle müde – sogar die heißen Kaffeeteilchen. Dann ist euer schöner Wachmacher kalt.
Haifischzahn und wunschloses Glück
Ähnlich anschaulich erklärt Mai Thi Nguyen-Kim, warum Akkus geladen werden können, Haifischzähne besonders hart sind oder wieso Fluorid vor Karies schützt und wunschlos glücklich ist.
Dabei verknüpft sie chemische Konzepte wie das Schalenmodell oder die Oktettregel mit dem Alltag. Auch wenn euch dieses Wissen als Chemie-Interessierten schon geläufig sein sollte, helfen die plakativen Beispiele sicher, damit ihr Infos noch besser verinnerlicht.
Die ein oder andere Anekdote der Chemikerin und Fernsehmoderatorin fällt im Buch etwas länger aus – ob einen das nervt oder anspricht, ist aber Geschmackssache. Unterhaltsam ist „Komisch, alles chemisch!“ auf jeden Fall – und mit Sicherheit gut für euren Fundus an Funfacts.