In Neuwied gehört Digitalisierung zum Lehrstoff

Kategorie: Ausbildung, Stories

Die Digitalisierung ist ein Riesen-Thema in Betrieben. Logisch, dass auch Berufsschulen darauf reagieren. Der ChemieAzubi zeigt euch, was die DRS-Schule in Neuwied macht.

Im Zeitalter von Industrie 4.0 verschmelzen Produktion und IT-Technik, jetzt sogar auch mit der Berufsschule (Foto: Jan Hosan)

Im Zeitalter von Industrie 4.0 verschmelzen Produktion und IT-Technik, jetzt sogar auch mit der Berufsschule (Foto: Jan Hosan)

Digitalisierung - auch die Produktion an sich wird flexibler, schneller, effizienter – „Produktion in Echtzeit aus der Berufsschule" (Foto: Jan Hosan)

Digitalisierung - auch die Produktion an sich wird flexibler, schneller, effizienter – „Produktion in Echtzeit aus der Berufsschule" (Foto: Jan Hosan)

Die David-Roentgen-Schule (DRS) in Neuwied – mit dem Projekt Industrie4.0@School. (Foto: Jan Hosan)

Die David-Roentgen-Schule (DRS) in Neuwied – mit dem Projekt Industrie4.0@School. (Foto: Jan Hosan)

Nicht viele Berufsschulen setzen sich mit den großen neuen Themen auseinander – wie beispielsweise der Industrie 4.0. Und das, obwohl der digitale Wandel viele Unternehmen umtreibt.

Die David-Roentgen-Schule (DRS) in Neuwied ist deshalb aktiv geworden, um ihre Schülerinnen und Schüler für die Zukunft zu rüsten – mit dem Projekt Industrie4.0@School. „Wir bereiten die Schüler von heute auf die Welt von morgen vor“, sagt Thomas Hennig. Er ist Lehrer und Abteilungsleiter für Chemieberufe an der DRS.

Regelungstechnik & Co sind mit leichter zu verstehen, wenn man direkt umsetzen kann

Marcel hat ein Duales Studium beim Lahnsteiner Spezialchemiehersteller Zschimmer & Schwarz absolviert und mit einer Ausbildung zum Chemikanten kombiniert. Im Unterricht an der DRS hat er regelmäßig mit mobile devices gearbeitet. Es steuerte so eine Wasseranlage, die er und seine Klassenkameraden aus dem vierten Lehrjahr gebaut haben. In Lernfeldern wie „Regelungstechnik“ haben sie an ihr gearbeitet.

„Die Regelungstechnik ist ein ziemlich trockenes Fach“, gibt sein Lehrer Christian Hagedorn zu. „Die meisten können sich wenig darunter vorstellen. Aber: Sie ist Prüfungsfach.“ Deshalb entschloss sich die DRS, den Lernstoff erlebbar zu machen – indem sie ihre Schützlinge Anlagen bauen lässt.

Die Teile werden in der Regel von den Unternehmen gesponsert. „Wir wollen schließlich nur mit Industriekomponenten arbeiten, die den Azubis auch im Betrieb begegnen können“, erklärt der Lehrer.

Neben der Wasseranlage entwickeln die DRS-Schüler auch eine Produktionsanlage immer weiter. Die haben sie sogar schon auf der Hannover-Messe vorgeführt.

Die Maschine verfügt mittlerweile über eine CNC-Fräse, einen Roboterarm und ein Förderband - weitere Infos dazu könnt ihr euch im YouTube-Video anschauen (unten).

Transfer in den Ausbildungsbetrieb

Das Wissen aus den Projekten in der Berufsschule können die Azubis dann dirket im Betrieb anwenden, auch weil die DRS-Schule versucht, in Projekten auf echte Anlagen in Ausbildungsbetrieben einzugehen. „Wir haben 2018 eine Produktionslinie in Betrieb genommen, die stärker digital arbeitet als unsere bisherigen“ sagt zum Beispiel Willi Wolf vom Pflanzenextrakte-Hersteller Finzelberg.

Die Schülerinnen und Schüler können ihr Wissen in die Lehrwerkstätten in ihren Betrieben tragen – und so den digitalen Wandel in den mittelständischen Unternehmen mitgestalten.

Daher ist sich auch Jessy Gabriel vom Lackspezialisten Jansen sicher: „In den kommenden Jahren wird sich bei uns viel in diese Richtung entwickeln.“

Kommentare
Keine Kommentare gefunden!
Kommentar verfassen