Für die erste ChemisTree Competition haben wir alle MINT-Fans eingeladen, einen Weihnachtsbaum zu bauen. Erlaubt war dabei alles rund um den Weihnachtsbaum und mit Bezug zu MINT. Also: Tannenbaum + Chemie, Physik, Biologie, Technik, Informatik oder Mathe.
Der NerdTree musste drei Kriterien erfüllen:
✅ WOW-FAKTOR: Zeig uns einen Baum zum Staunen!
✅ SPASS-FAKTOR: Zeig deine Kreativität und dein Können!
✅ MINT-FAKTOR: Zeig deine Leidenschaft für Chemie & Co!
💚Es kamen so kreative Konstruktionen! Unter dem Text ist unser Video mit allen Einsendungen und den Gewinnern.
👉 Das Video ist auch auf YouTube.
Die Gewinner
1. Platz: „Oh Tannenbaum, wie bunt sind deine Kugeln“
Das 5er-Team der Schülerinnen der Integrierte Gesamtschule Ernst Bloch!
Fantastisch, was ihr „mit viel Spaß und Liebe zur Chemie“ mit eurem Chemie-Lehrer André in dem soliden Chemie-Labor der 60er Jahre gebaut habt: Ein explosiver ChemisTree mit buntem Kolben-Schmuck und als Kerzen grünes Feuer in Keramikschalen und einem brennenden Bunsenbrenner (!). Das Finale ist eine Explosion der Weihnachtsbaum-Spitze.
Im Hintergrund habt ihre eure Kenntnisse des PSE gezeigt und „FrOHe WEiNaCHTeN“ auf „chemisch“ gewünscht.
Eure Interpretation des „Oh Tannenbaums“ in der ChemisTree-Version ist super. (Die Chor-Aufnahme wurde unter AHA-Regeln im Freien aufgenommen und nachträglich unter die Video-Spur gelegt.) Das ist Leidenschaft für Chemie: MINT-Level 100!
2. Platz: der einzige MatheTree
Klara, „16 Jahre alt und ein verdammter Nerd“, wie du selbst geschrieben hast. In deiner detailreichen Dokumentation hast du beschrieben, wie du das „pascalsche Dreieck“ als Weihnachtsbaum gebaut hast: von den Berechnungen über die Skizze bis zum stabilen Christbaum-Ständer. Diese Interpretation eines MatheTrees war in der Challenge einmalig!
Du hast 4 Tage lang diesen MatheTree gebaut und dabei viel handwerkliches Geschick, Präzision und Problemlösekompetenz bewiesen. Von der Planung - über das Aufsetzen der Sechsecke mit Auffangbehälter - bis zum Holz-Ständer - ist alles Handarbeit. Für jedes Problem beim Bau hast du eine Lösung gefunden. Zeit für Deko hast du dir auch genommen! Und ein Tannen-Dreieck funktioniert: die silbernden „Christbaum-Kugeln“ fallen tatsächlich in etwa in der Pascallschen Verteilung in die verschiedenen Fächer. Wow!
3. Platz: der Klassiker
Das Team der Schulstiftung Pädagogium Baden-Baden rund um den Jahrgangsstufen-Tutor Christian hat einen echten Klassiker gebaut – so stellt man sich einen ChemisTree vor. Erlenmeyerkolben, Rundkolben, Reagenzgläser - alles ist dabei und erleuchtet dank der verschiedensten Chemikalien das Labor im festlichen Licht. Auch nicht fehlen dürfen die rötlichen und grünlichen Flammen in den Keramikschalen. Eure Kreativität macht Spaß!
Die Shortlist: Es war so knapp!
Der vollkommende MINT-Tree
Der Biologie-LK des Gymnasiums Kirn hat alle MINT-Fächer vereint. Mega ist das Skelett, das als Engel-Ersatz fungiert. Allein die Holmium-Kette ist ca. 3,5m lang und zeigt das Elementsymbol des Elements Holmium.
Am Baum ist noch so viel mehr zu entdecken! Natürlich dürfen aktuell auch Viren und Spritzen mit möglichen Impfstoffen nicht fehlen. Reagenzgläser und verschiedene Kolben dienen in der Chemie nicht nur der Durchführung von chemischen Reaktionen, sondern machen sich auch gut als Weihnachtsbaumschmuck. Polypeptidketten sind nicht nur nach der Translation in unserem Körper zu finden, sondern auch am Weihnachtsbaum. Diese können isoliert und chemisch weiter untersucht werden.
Wir würden gerne mehr Details dieses MINT-Trees des Gymnasiums Kirn zeigen. Liebe Inka: Bringt doch die Details auf eure Homepage – das Lesen eurer Dokumentation hat viel Spaß gemacht!
Fancy Nikolaus & UV-Tree
Die Chemielaboranten-Azubis Jerome und Vivien haben mit ihrem UV-Tree etwas Besonderes eingereicht. Sie haben viele UV-aktive Farben erstellt, um für einen Wow-Effekt zu sorgen: Die gelbe Flüssigkeit ist Uranin-Lösung. Die grüne, blaue, pinke und lila Substanz sind UV-Gele, die sie selbst hergestellt haben. Dafür haben sie in einen 1%ige Polyacrylsäure-Lösung UV-aktive Pigment eingerührt. Der orangene Rundkolben ist mit Uranin in Epoxiharz beschichtet. In dem Dreihalskolben befindet sich 0,001 molare Natronlauge mit Phenolphthalein. Der Besitzer des Chemistree ist natürlich kein geringerer als der fancy Labor-Nikolaus, inklusive mit Kittel und Schutzbrille. Bravo!
Der Doppel-Baum
Ebenfalls mit Fluoreszenz gearbeitet haben Tim, Maja, Loen, Dominik, Nancy, Leon, Ben und Gina. Das Team vom Berufskolleg Olsberg haben einen doppelten Baum gebaut. Die beiden festlichen ChemisTrees sind über die Glasgerätschaften miteinander verbunden - die goldgelbe fluoreszierende Flüssigkeit läuft durch beide Trees und bildet einen schönen Kontrast zu den herzförmigen Spitzkolben mit roter Füllung. Mehr auf Instagram.
CoronaTree
Christina und ihren Kollegen haben einen ChemisTree eingereicht, der wie kein zweiter die Pandemie-Zeit repräsentiert. Corona war DAS Thema für die Chrisbaumspitze – das Virus trägt sogar eine Maske. Unter dem Baum liegt alles, was man in diesem Jahr so brauchte: Masken, Handschuhe, Desinfektionsmittel und natürlich die heißeste Ware 2020...Klopapier! Seht euch mehr auf Instagram an.
Der Molekül-Tree
Die Lerngruppe 10 des Lernhauses Ahorn hat sich im NW-Unterricht mit dem Thema Säuren und Laugen beschäftigt. Der „chemischen Weihnachtsbaum“ durfte nur mithilfe von Laborgeräten, verdünnter Salzsäure und Natronlauge sowie Universalindikatorlösung gebaut werden.
Da dieses Jahr Weihnachten unter einem besonderen Stern steht, fertigten die Chemie-Fans mit dem Molekülbaukasten einen „Corona-Stern“ als Christbaumspitze.
Auch eine selbstgebaute Stromkreis-Lichterkette für die perfekte Weihnachtsstimmung natürlich nicht fehlen.
Leuchtender LichterTree
Der LichterTree des Otto-Schott Gymnasiums Mainz ist auch cool. Mit Unterstützung eines Leistungskurses Chemie und eines Grundkurses Physik haben die Schüler*innen des Wahlpflichtfaches NaWi in Jahrgang 9 mit ihrem Lehrer Jörg einen ChemisTree mit Glasstäben und Leuchtdioden kreiert. Um das schwache Licht der Leuchtdioden zu fotografieren, war eine Belichtungszeit von etwa 20 Sekunden nötig. Während dieser Zeit bot haben sie die grüne Weihnachtsbaumkontur nachgezeichnet: Dazu wurde ein Büschel grüner Leuchtdioden an einem Besenstiel befestigt und während der Belichtung im Bildausschnitt bewegt. Kreativ!
Ein ChemisTree aus dem Labor
Corinna hat grüne Laborhandschuhe perfekt arrangiert und den Baum mit Liebe zum Detail mit Warnzeichen-Stickern, Pipetten in Sternform, bunten Kolben, Spritzen und mehr dekoriert.
Woraus die genialen ChemisTrees & ScienceTrees gemacht wurden
Ein paar der ChemisTrees wollen wir euch näher erklären. Die Erbauer*innen haben ihr Können, ihre Kreativität und ihre Leidenschaft für MINT auf ganz unterschiedliche Weise gezeigt:
TechnikTree
Die Azubis von Renolit in Worms haben einen TechnikTree mit den Produkten des Unternehmens gebaut: eine coole Konstruktion aus Folien. Dahinter steckt eine aufwändige technische Zeichnung, um sicherzustellen, dass die flexiblen Kunststoffe auch halten. Ein kleines Geschenkpaket ist auch dabei. Sogar der Ständer ist auf veredelter Folie in Holzoptik!
Ninas großer Versuchsaufbau:
Es war einer ersten ChemisTrees, der den ChemieAzubi erreichte. Das Video dazu könnt ihr euch hier ansehen. Vor einer Kulisse aus Kanistern sieht man einen ChemisTree aus grünen Labor-Handschuhen, Glasfläschchen-Schmuck, einem Stern aus Pipetten und Petrischalen-Geschenken. Und: ein Kolben-Weihnachtsmann inklusive Mütze und Rauschebart. Nina ist bei der BASF angestellt.
Dennis kleiner Versuchsaufbau
Ein Kontrast zu Nina hat Dennis einen MiniTree eingereicht: filigrane Angelegenheit aus Einweg-Pipetten mit einer Schutzbrille als Stamm auf grüner Unterlage und ein paar Sternen als Deko. Interessante Lösung!
Inventur in der Chemie-Klasse
Die Klasse 10b der Graf Salentin Realschule Plus Jünkerath hatte sehr viel Spaß an der Challenge teilzunehmen, weil sie dadurch eine Art Inventur für die renovierten Fachräume machen und antiquierte Relikte aus längst vergangener Schulchemie finden konnten. Mit viel Geschick haben sie eine klassische Konstruktion gebaut und ein wunderbares Video eingereicht (zu sehen im Story-Highlight „ChemisTree“). Ihr ChemisTree ist auch auf der Homepage.
ElefantTree
Dieses Experiment kennt fast jeder: Reto Z. hat die so genannte „Elefantenzahnpasta“ hergestellt und diese gründlich gefärbt. Elefantenzahnpasta entsteht durch eine chemische Reaktion, bei der Unmengen von Schaum produziert werden.
Ein Weihnachtsbaum ohne Lichterkette? Undenkbar. Das sind die „Kerzen“ der ChemisTrees:
FireTree
Das war eine Show! Linda hat diverse Flammen im Baum untergebracht – und die Spitze als Wunderkerze in Sternform zu Leuchten gebracht. Auch eine Krippe aus Laborequipment ist dabei. Mehr auf Instagram.
Der SustainaTree
Ein nachhaltiger (sustainable) Weihnachtsbaum: Andrea O. & zwei weitere Chemienerds haben einen RedoxFlow-Aufbau mit einer Graphitmine erstellt. Sie wird geladen und über die Entladung wird eine Lichterkette betrieben. Die drei sind in der Forschung um Redoxbatterien und nachhaltige Energieversorgung tätig. (Das beweist, dass die Chemie wichtig für die Nachhaltigkeit ist!)
Zur blauen Stunde
Chemikanten-Azubis von der Aurubis AG in Hamburg haben zwei beeindruckende „flammende Schalen“ vor die bunte Kolben-Kreation gesetzt. Mit der „blauen Stunde“ kommt der Tree super zur Geltung.
Die grüne Flamme
Was für eine coole Idee: diese grüne Flamme hat die Form eines Weihnachtsbaums. Eine sehr coole Umsetzung der Azubis der BASF in Ludwigshafen.
Fluoreszierende Bäume
Mehrere Chemieliebhaber haben ihre Trees zum Leuchten gebracht – nicht nur mit Flammen, sondern mit Fluoreszenz. Darunter Jerome und Vivien, sowie Tim & sein Team auf der Shortlist.
Aber auch die Klasse 1d des Gymnasiums Kirschgarten mit ihrer Chemie-Lehrerein Kyra. Seine vielen Farben verdankt der Baum hauptsächlich dem Rotkohlindikator. Außerdem leuchtet er unter UV - dank selbst hergestelltem Fluorescein. Die Spitze besteht aus einem Magnesiumstern, der nicht nur den ChemisTree, sondern das gesamte Schullabor erleuchtet! Insgesamt haben die Schülerinnen und Schüler 4 Lektionen investiert, bis der Baum "erstrahlte".
Im Winter ist es kalt – aber nicht so kalt wie Trockeneis
Deswegen haben einige Chemienerds wabernden Nebel mit festem Kohlenstoffdioxid kreiert. Es sublimiert bei „normalem“ Luftdruck (ca. 1013 mbar, 1 Atmosphäre); geht also direkt in gasförmiges Kohlenstoffdioxid. Und sorgt für coole Effekte in den ChemisTrees. Umgesetzt haben das:
Silvia mit ihrer sehr ästhetischen Version: hier setzt der Nebel den grünen Erlenmeyerkolben mit transparenten Trichtern super in Szene. Pipetten-Spitzen in Pink, Lila und Minze sind echte Highlights. Die Geschenke dürfen auch nicht fehlen.
Silber & Gold im Kolben: Weihnachten & Chemie vereint
Mehrere Chemie-Asse haben die Tollensprobe gemacht: Sie „versilberten“ die Kolben von Innen. Früher wurden so die Christbaumkugeln „versilbert“. Dies nennt man Silberspiegel.
Echte Chemie: Das Team MERRY (IR)EKS-MAS3 mit Selina, Theresa und Johannes mit Rebecca haben einen echten ChemisTree gebaut. Die Weihnachtskugeln wurden befüllt mit:
- Silberspiegelprobe (silber)
- Goldstaub aus Blei(II)acetat Trihydrat, Kaliumiodid und konzentrierter Essigsäure (gold)
- Kupfersulfatlösung in zwei verschiedenen Konzentrationen (blau)
- Cobaltlösung (rot), dest. Wasser + 0,05 molare Schwefelsäure und Tashiro Indikator (lila)
Jacqueline, Simon und Mareike haben einen fantastischen Baum gebaut: das ist eine einzige Lichtershow mit Trockeneis-Flair. Für die versilberte Spitze haben sie einem Spitzkolben einen Silberspiegel verpasst. Eine silberne Spitze haben auch Angelina und Saskia. Sie machen eine Ausbildung bei provadis in Höchst. Gleich mehrere Kolben „versilbert“ haben auch die Schüler*innen der Bernd-Blindow-Schule.
Bunt: Der mehrphasige Baum
Veronika ist Chemikerin pur: Um die mehrphasigen Mischungen zu färben, hat sie in der wässrigen Phase gefärbtes Wasser benutzt. Die organische Phase besteht in dem Schütteltrichter aus Diethylether mit Pararot. In dem Dreihalskolben findet man drei Phasen: obere organische Phase auf die gleiche Art gemacht, dazwischen Wasser und unten die andere organische Phase mit DCM.
In der Säule waren noch Reste von einer Chromatographie. In den Reagenzgläsern sind die abgetrennten Nebenprodukte dieser Reaktion (es wurde Lakton über das Intermediat Isobenzofuran zu einem dreifach anelliertem System zusammengefügt). Die Säule ist gelb, weil die rote Farbe vom Pyrrolidin aus den vorherigen Stufen nicht komplett abgetrennt war oder die Verbindung selbst eine rötliche Färbung hat.
Auch sie hat mit flüssigem Stickstoff winterlichen Nebel kreiert. Das Calciumchlorid auf der Bench hat sich super als Kunstschnee geeignet.
Kunstschnee selbst gemacht hat auch die 10a2 des Regino-Gymnasium aus Prüm mit ihrer Lehrerin Lisa: Sie nutzen selbst hergestelltes Polymer aus Adipinsäure und Glycerin. Ihre „Kolbenkreation“ basiert auf Rotkohlindikator und Haushaltsprodukten.
Größere Kristalle als Kunstschnee-Flocken haben Karin und Dennis von Sto wachsen lassen – und zwar Kalium-Aluminium-Sulfat (weis) und Kupfersulfat (blau).
Es gäbe noch mehr Weihnachtsbäume vorzustellen – klickt euch durch die Bilder und schaut euch das Video an.