Für Klugscheißer: Chemie & Happy New Year!

Kategorie: Stories

Das hier ist unser letzter Blogbeitrag 2017! Worum geht´s in dieser Chemiestory? Um Chemie & Silvester. Um 2018 ordentlich willkommen zu heißen, braucht es einige Utensilien: Feuerwerk und Wunderkerzen, Sekt und Bleigießen. Bei diesen Neujahrsbräuchen hat die Chemie an einigen Stellen ihre Finger im Spiel.

Wir wünschen euch einen guten Rutsch ins neue Jahr! (Foto: Viktor Hanacek, picjumbo, CC0)

Wir wünschen euch einen guten Rutsch ins neue Jahr! (Foto: Viktor Hanacek, picjumbo, CC0)

Warum blubbert es eigentlich im Sekt? Ein Bestandteil des Getränks ist Kohlenstoffdioxid. Es ist ein in der Flüssigkeit gelöstes Gas und entsteht bei der Gärung. Wichtig für die Entstehung ist, dass ein hoher Druck in der Flasche herrscht.

Sobald ihr den Korken knallen lasst, lässt der Druck allerdings nach – und das flüssige Kohlendioxid wird wieder zu Gas. Es entweicht als Kohlensäure in Form von kleinen Bläschen.

Perlen im Glas

Die Blasen, die in eurem Sektglas perlen, entstehen nicht an jeder x-beliebigen Stelle. Sie bilden sich dort, wo die Glaswand kleine Verletzungen oder Verunreinigungen aufweist. Man nennt diese Stellen auch die „Keime“ der Blasenbildung.

Wäre das Glas also perfekt und eben, würde der Sekt nicht perlen. Die Gasbläschen lösen sich von den Stellen ab, wenn sie eine „kritische“ Größe erreicht haben – dann ist ihre Auftriebskraft groß genug geworden.

Funken in der Hand

Wer die Wunderkerze erfunden hat, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Angeblich sollen schon die Griechen um 700 nach Christus Wunderkerzen gezündet haben. Bei ihnen sollen die Funken allerdings noch „Griechisches Feuer“ geheißen und zur Abwehr von Feinden statt zum Schunkeln an Silvester gedient haben.

Die Brennschicht bei einer Wunderkerze besteht aus drei Pulvern: Aluminium, Eisen und Bariumnitrat. Die leuchtenden Funken entstehen beim Verbrennen vom Aluminium- und Eisenpulver. Mehr über den Vorgang, der hinter den knisternden Mini-Sternen steckt, lest ihr hier.

Farben am Himmel

In einer Rakete sind verschiedene Stoffe enthalten – Schwarzpulver zum Beispiel. Es sorgt dafür, dass unsere Feuerwerkskörper überhaupt in den Himmel aufsteigen. Dann dauert es noch ein bis drei Sekunden – und es kommt zur Explosion. Das Farbspektakel geht los.

Schon die alten Chinesen sollen um 1.000 nach Christus Feuerwerke veranstaltet haben. Sie ließen es im wahrsten Sinne des Wortes knallen: Denn diese Bräuche waren eher ein Geräusch- statt ein Farbspektakel. Die Farben kamen erst durch weitere chemische Substanzen ins Feuerwerk. Welche das sind, haben wir hier aufgeschrieben.

Zukunft im Glas

An Silvester schmilzt man gerne kleine Bleifigürchen ein, schüttet die entstehende Masse in kaltes Wasser – und die Formen, zu denen sie erstarrt, sollen etwas über eure Zukunft im neuen Jahr verraten.

Daran könnt ihr natürlich glauben – sinnvoll ist Bleigießen aber vor allem körperlich nicht. Die Stiftung Warentest weist darauf hin, dass Blei „bereits in niedriger Dosis die Gesundheit schädigen kann“: Es kann die Hirnfunktion und auch eure Hormone beeinflussen. Beim Bleigießen atmet ihr die Dämpfe ein, ihr fasst Blei an. Und eure kleinen Geschwister nehmen vielleicht ihre Finger mit Bleiresten in den Mund.

Das Umweltbundesamt empfiehlt deshalb als Alternative Wachs: „Die beim Ausgießen entstehenden Figuren sind zwar nicht ganz so formenreich wie beim Blei, hier ist Ihre Phantasie aber umso mehr gefragt.“

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