Um die berufliche Ausbildung in der chemischen Industrie vorzustellen, bin ich oft in Schulen unterwegs und halte Vorträge. Diese teile ich mir mit Vertretern aus naheliegenden Unternehmen. So kann ich allgemeine Infos zur Branche vorstellen und der Betrieb zeigt ganz konkret, was er anbietet.
Es entwickeln sich auch spannende Gespräche daraus, da viele Schülerinnen und Schüler die chemische Industrie noch immer mit Labortätigkeiten bin Verbindung bringen. Das gehört dazu, keine Frage. Aber die Branche bietet mehr. Die Chemie ist eine Industrie, die produziert. Und so werden auch junge Menschen für die Berufe der Werkzeugmechaniker oder Elektroniker gesucht. Ganz speziell Mädchen stehen im Fokus des Girls-Days.
Bohren. Löten. Informieren.
Das ist der Tag für Mädchen. Es ist vielleicht nur ein Tag. Aber dieser kann sehr lehrreich sein. Früher sind die Kinder mit einem Elternteil zu dessen Arbeit gegangen. Heute bieten die Betriebe ein festes Programm, um die Schülerinnen für sich und auch für die technischen Berufe zu begeistern.
Zum Beispiel beim Reifenhersteller Michelin. Schülerinnen der sechsten bis achten Klasse aus elf Schulen erlebten an einem Tag die Reifenherstellung. Auszubildende führten die Gruppe durch die Werkhallen und zeigten, was Mechanikerinnen und Elektronikerinnen so machen: Die Mädchen bohrten an der Werkbank und löteten Schaltungen. Am Ende hatten Sie einen LED-beleuchteten Bilderrahmen hergestellt.
Ein vielfältiges Programm aus experimenteller Praxis und Information bot auch Renolit an. Zehn Schülerinnen im Alter zwischen 12 und 14 Jahren erlebten die Berufewelt der Elektroniker, Industriemechaniker sowie Verfahrensmechaniker für Kunststofftechnik. Die jungen Teilnehmerinnen fertigten eigenständig ein Leuchtschild aus Kunststoff an. Auch hier gefiel den Mädchen besonders das Löten der Stromverbindungen. Das fertige Leuchtschild durften alle mit nach Hause nehmen.
Schülerpraktikum bietet gute Einblicke
So ein spannender Tag kann der Auftakt für mehr sein. Zum Beispiel Praktika. Diese dauern zwischen einer bis zu vier Wochen. Die meisten Betriebe empfehlen mindestens drei Wochen, da man so die Möglichkeit hat, den Beruf und das Unternehmen besser kennenzulernen.
Angefragt werden die Schülerpraktika oft dann, wenn die Schule dafür einen festen Zeitraum vorgegeben hat. Dann heisst es schnell sein, denn die Plätze in den Betrieben sind begrenzt. Und wer sich rechtzeitig bewirbt, hat auch gute Chancen, den Platz zu bekommen.
Noch besser ist es, abseits der bekannten Wege zu gehen. Also einen Zeitraum zu wählen, der bessere Chancen für ein Praktikum bietet. Die Ferien zum Beispiel. Die Erfahrung zeigt, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler die Ferien nutzen, um im Betrieb ein Praktikum zu absolvieren. Und die Betriebe nutzen diese Chancen ebenfalls, um passende Fachkräfte zu finden.
Girl Power! :)