Nastasia Simon und Emelie Hochmann gehören zu den ersten Auszubildenden bei Boehringer Ingelheim, die Europakaufleute werden. Die neue Disziplin ist eine Zusatzqualifikation zur Ausbildung zu Kaufleuten für Büromanagement.
„Im Betrieb merken wir bisher noch nicht so viele Unterschiede – aber in der Berufsschule." Emelie
Le français est appris ici
Das liegt in erster Linie daran, dass ihr Berufsschulblock mit einer zweiten Fremdsprache gestartet ist. Die Azubis vertiefen nicht nur ihre Englischkenntnisse – sondern pauken auch französische Vokabeln. „Ich hatte zuletzt in der 10. Klasse Französisch", erzählt Emelie. „Aber ich kann mich zum Glück noch an vieles erinnern."
Ihre Ausbilderin Monika Haug ergänzt: „Momentan wird an der Berufsschule nur Französisch als zweite Fremdsprache angeboten. Wir hoffen, dass noch Spanisch als Alternative hinzukommt." Schließlich sollen die neuen Europakaufleute möglichst wortgewandt auftreten können – und das nicht nur auf Deutsch. Die Sprachenkenntnisse sind aber nicht das Einzige, was hinzukommt.
Import und Export
„In der Berufsschule haben die Auszubildenden zusätzliche Lernfelder. Dazu gehören beispielsweise Internationale Prozesse", erläutert Monika Haug. Azubine Nastasia ergänzt: „Wir sprechen dort über Zölle oder Ex- und Importbestimmungen."
Das ist aber noch nicht alles: Die Azubis beschäftigen sich auch mit Fragen wie:
- Wie positioniere ich Produkte des Unternehmens in ausländischen Märkten?
- Welches Marketing ist dazu nötig?
- Wie komme ich mit ausländischen Vertragspartnern ins Geschäft?
- Welche rechtlichen Vorgaben – wie beispielsweise das internationale Kaufvertragsrecht – muss ich beachten?
Zudem machen die Auszubildenden den Europäischen Computerführerschein ECDL. Er ist ein anerkannter Nachweis für Computerkenntnisse – über Länder und Branchen hinweg.
Nastasia hat dieser Part in der Berufsschule bisher besonders viel Spaß gemacht, denn die Aufgaben waren immer sehr praktisch angelegt: Sie musste sich am PC selbst in die Materie einfuchsen. Dementsprechend zufrieden ist die Azubine bisher auch mit ihrer Lehre – obwohl sie erst im Vorstellungsgespräch erfahren hat, dass die neue Ausbildung bei Boehringer Ingelheim angeboten wird.
Mit den richtigen Qualifikationen zur Europakauffrau
Nastasia hatte schon einmal durch ein Praktikum in die kaufmännische Berufslaufbahn hineingeschnuppert. „Daher wusste ich, dass solch ein Beruf mir Spaß macht und etwas für mich ist." Sie bewarb sich deshalb bei ihrem favorisierten Ausbildungsbetrieb Boehringer Ingelheim.
„Ich wollte bewusst kein duales Studium machen, auch wenn das bei Boehringer ebenfalls möglich ist", erzählt die Azubine. Deshalb entschied sich für eine Ausbildung als Kauffrau für Büromanagement.
„Im Vorstellungsgespräch wurde ich dann gefragt, ob ich nicht zusätzlich zur Kauffrau für Büromanagement auch Europakauffrau werden will", erinnert sich Nastasia. Schließlich brachte sie die nötigen Qualifikationen mit. „Wir bieten die Ausbildung für junge Leute mit mittlerer Reife oder Abitur an", erklärt uns Monika Haug.
Internationale Kenntnisse für einen internationalen Konzern
Nastasia hatte aber nicht nur den richtigen Abschluss, sondern auch Englisch und Französisch in der Schule gelernt. „Wenn man da keine Grundkenntnisse mitbringt, hätte man es in der Berufsschule schwer", meint die 18-Jährige. Sie stimmte dem Angebot im Vorstellungsgespräch also zu – schließlich kann sie sich als Europakauffrau nicht nur besser qualifizieren, sondern auch in ihrem favorisierten Ausbildungsbetrieb arbeiten. Mehr über den erfahrt ihr übrigens hier.
Ihre Kollegin Emelie war schon allein davon begeistert, dass es sich um einen komplett neuen Ausbildungsberuf handelt. „Ich probiere gerne Neues aus. Und da Boehringer Ingelheim ein internationaler Konzern ist, erschien mir die Ausbildung mit der Zusatzqualifikation zur Europakauffrau einfach sinnvoll."