MINT-Fachkräfte sind so gefragt wie nie. Das zeigen die aktuellen Zahlen des MINT-Frühjahrsreports des Wirtschaftsforschungsinstituts IW:
- Mit knapp 490.000 unbesetzten MINT-Arbeitsstellen ist ein neuer Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2011 erreicht (Stand April 2018).
- Auch die MINT-Fachkräftelücke ist mit 314.800 Personen so groß wie nie. Sie beschreibt die Anzahl offener MINT-Stellen minus der Anzahl der Personen, die deutschlandweit in einem MINT-Beruf arbeitslos gemeldet sind.
Mit Blick auf Rheinland-Pfalz zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Auch hier gilt: Wir brauchen junge und motivierte Fachkräfte!
Im Vergleich zu anderen Bundesländern geht es Rheinland-Pfalz auf der Suche nach Mitarbeitern mit einer MINT-Ausbildung noch einigermaßen gut, aber:
- Mit 16.600 unbesetzten Plätzen ist auch hier die Nachfrage groß.
- In Spezialisten-Tätigkeiten wie Meister- und Technikerberufen fehlen rund 4.400 engagierte Mitarbeiter.
- Und für MINT-Akademiker gibt es mehr als 7.000 offene Stellen.
Sichere Jobs, gutes Gehalt
Dabei sind die Auftragsbücher voll und der Wirtschaft geht es zurzeit gut – und das besonders im MINT-Bereich. Viele Unternehmen haben darauf reagiert und deutlich mehr Ausbildungsplätze angeboten:
- So ist die Zahl der neu abgeschlossenen MINT-Ausbildungsverträge zwischen 2013 und 2017 von 136.900 auf 144.400 stark gestiegen.
- Davon blieben im vergangenen Jahr allerdings fast 10.000 unbesetzt – das sind 10.000 Chancen für euren Einstieg in die MINT-Zukunftsbranchen.
Dort haben Berufsstarter mit einer Ausbildung sehr gute Perspektiven, zum Beispiel bei Jobsicherheit, Gehalt und Karriere:
- Knapp 90 Prozent aller Beschäftigten mit einer MINT-Ausbildung sind dem Report zufolge unbefristet angestellt.
- Und mehr von ihnen (21,4 Prozent) sind in leitenden Position tätig als Mitarbeiter in anderen Branchen (19 Prozent).
- Außerdem entstehen im MINT-Bereich durch die Digitalisierung gerade vielfältige neue und spannende Arbeitsfelder. Allein die Chemie- und Pharma-Branche investiert jedes Jahr rund 16 Mrd. Euro in diese Jobs von morgen.
Akademiker vs. Ausbildung?
Häufig liest man ja, dass Akademiker besser verdienen als Mitarbeiter mit einer Ausbildung. Das ist jedoch ein Irrtum – je nach Qualifikation, Unternehmen und Branche könnt ihr als ausgebildete Fachkräfte sogar besser verdienen als eure Kollegen mit Studienabschluss:
- Im Durchschnitt haben rund 37 Prozent der MINT-Fachkräfte mit Ausbildung ein Nettoeinkommen zwischen 2.000 und 4.000 Euro.
- Das ist ein höherer Anteil als in anderen Branchen (20,4 Prozent)...
- ...und kann sich auch im Vergleich zu MINT-Akademikern sehen lassen, von denen 54,7 Prozent zwischen 2.000 und 4.000 Euro netto verdienen.
Eure Entscheidung kann dazu beitragen, wie es mit der deutschen Wirtschaft insgesamt weitergeht. Axel Plünnecke, IW-Arbeitsmarktexperte und einer der Autoren des Reports, sagt:
„Ob es künftig genug Fachkräfte und Akademiker in den MINT-Bereichen geben wird, entscheidet mit darüber, ob es Deutschland gelingt, stark in Forschung und Innovationen zu bleiben und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.“