Nochmal den Versandaufkleber checken, mit einem raschen Blick die Anzahl der Kartons auf der Palette nachzählen: „Alles ist so, wie es sein soll, die Bestellung ist komplett“, sagt Tom Schmidt. Der Azubi im dritten Lehrjahr bei der Firma Ganzlin Beschichtungspulver kann sich der nächsten Kundenbestellung widmen, bevor am Nachmittag die Lieferautos kommen.
Fachkraft für Lagerlogistik lernt der 18-Jährige in seinem Heimatort und er hat es noch keine Minute bereut. „Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich“, sagt er, die Kollegen schätzen seine Arbeitseinstellung, sie geben ihm bereitwillig ihr Wissen und Können weiter. Und die Kollegialität im mittelständischen Unternehmen mit 75 Beschäftigten ist so, dass sich der junge Mann wohl fühlt und gerne auf Arbeit kommt. Zumal neben dem Tariflohn viele Extras gute Arbeit fördern.
Viele Kunden, viel Logistik
Ganzlin Beschichtungspulver entwickelt und produziert Pulverlacke, mit denen etwa Schaltschränke, Schiffsinnenräume, Fahrräder, Traktoren, Büromöbel und vieles andere beschichtet werden.
„Diese Lacke, im Prinzip Kunststoffpulver, werden in Kabinen aufs Werkstück gesprüht, halten dort durch eine elektrostatische Aufladung, und werden anschließend in speziellen Öfen bei Temperaturen zwischen 140 und 200 Grad Celsius eingebrannt“,zeigt Azubi Schmidt sein Wissen.
Das Unternehmen, benannt nach seinem Sitz in der Gemeinde Ganzlin in Mecklenburg-Vorpommern, ist sehr innovativ, entwickelt ständig neue Anwendungen für die Kunden. Es hat alleine in Deutschland über 800 ständige Kunden, dazu weit über 400 weitere Abnehmer in ganz Europa. Und auch die Anzahl der Rohstoffe für die Pulverlacke summiert sich auf beeindruckende Summen. Viel zu tun also im Warenein- und Warenausgang, in der Frühschicht genauso wie in der Spätschicht.
„Begleitpapiere prüfen, die Güter annehmen, prüfen und sachgerecht im Lager verstauen, Ausliefertourenplanen und organisieren, Lkws beladen und die Fracht rutschfest sichern“, zählt Tom Schmidt nur einige seiner Tätigkeiten auf. Damit ist es bei weitem nicht getan: „Wir verpacken die Waren auch, erstellen Begleitpapiere wie Lieferscheine oder Zollerklärungen, erfassen eingehende und versendete Artikel im hauseigenen Computersystem usw. …“
Die ganze Logistikkette beherrschen
Kurz, Fachkräfte für Lagerlogistik müssen die komplette Logistikkette beherrschen. Die theoretischen Grundlagen lernt Tom Schmidt an der Berufsschule, 60 bis 70 Tage im Jahr verbringt er dort, meist zwei oder drei Wochen am Stück. Ansonsten ist Praxis in der Firma angesagt, ist der junge Mann fest ins Logistikteam seiner Schicht integriert. Die Arbeit ist zwar auch körperlich fordernd, trotzdem bleibt ihm noch ausreichend Energie, um regelmäßig im Nachbarort beim Plauer FC als Mittelfeldspieler der 2. Herrenmannschaft Fußball zu spielen.
Wie er zur Ausbildung gefunden hat?
Ein Lehrer seiner Schule kennt das Unternehmen gut, hat Tom Schmidt den Tipp gegeben. Einige Praktika und einige Wochen Ferienarbeit später hatte sich der junge Mann bewiesen, hatte er die Lehrstelle.
Engagement zahlt sich eben aus.