Die Informations- und Kommunikationstechnologien bestimmen unseren Alltag immer mehr. Das gilt auch für die Arbeitswelt, die durch die modernen Techniken einerseits komplexer, andererseits einfacher geworden ist. Gibt es eine Frage an den Kollegen in den USA? Kein Problem, die Mail-Adresse ist in Sekunden in der Firmen-Datenbank gefunden und schon am anderen Ende der Welt. Wie ist die Lage bei den Auftragseingängen? Ein paar Klicks, und die Antwort ist da. In welcher Phase ist das Projekt und wer ist der Verantwortliche? Das Software-Tool gibt Auskunft.
Betriebliche Informationssysteme ist eine zentrale Aufgabe
Es sind IT-Strukturen, die die Daten- und Informationsströme in einem Unternehmen lenken. Sie sind die Grundlage für Geschäftsprozesse und die Kommunikation im Unternehmen. Fachlich gesprochen: Die Systemarchitektur betrieblicher Informationssysteme zu managen ist mittlerweile eine zentrale Aufgabe in jedem Unternehmen. Und die, die sich damit am besten auskennen, sind die Wirtschaftsinformatiker. Kein Wunder, dass dies ein beliebter Studiengang ist. Das zeigt schon die Vielzahl an Hochschulen und Unternehmen, die das Fach als dualen Studiengang anbieten. Andreas Langner, Ausbildungsleiter bei profine, sagt dem ChemieAzubi:
"In der Wirtschaft gibt es derzeit eine hohe Nachfrage nach Informatikern und eine noch höhere nach Wirtschaftsinformatikern. Denn diese können an Schnittstellen-Positionen arbeiten, was sie für Unternehmen sehr attraktiv machen.“
Das gesamte Interview mit Andreas Langner gibt es hier zum Nachlesen.
Das Ziel des Studiums
Wirtschaftsinformatiker sind an einer Schnittstellen-Position. Sie sind mehr als eine Brücke zwischen Mensch und Maschine. Sie konstruieren die informationstechnischen Strukturen aller Geschäftsprozesse. Im dualen Studium lernen Sie, in betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen zu denken. Und, wie man dann mit der Perspektive eines Kaufmanns (oder –frau) mit Verfahren der IT unterstützt.
"Wir setzen sie als Allrounder in sehr vielen Bereichen ein. Denn die Betriebswirtschaftslehre und die Informatik gehören zum Grundstein für allerlei Geschäftsprozesse und der Kommunikation."
Das Trio aus Betriebswirtschaft, Informatik und Wirtschaftsinformatik
Das duale Studium der Wirtschaftsinformatik besteht aus einem Trio plus einem Training für anderen wichtige Kompetenzen. Der erste Schwerpunkt ist die Betriebswirtschaft:
Betriebswirtschaft
Die IT-Strukturen stehen immer in einem betrieblichen Rahmen. Sie sind dazu da, die Arbeitsabläufe in einem Unternehmen zu ermöglichen, zu vereinfachen und zu verbessern. Deswegen gehört zu den Modulen zum Beispiel:
- Betriebswirtschaftslehre
- Marketing
- Logistik
- Consulting
- Qualitätsmanagement
- Projektmanagement
- Controlling
Informatik
Informatik kann wohl als der technologische Kern des Studiums bezeichnet werden. In diesem Schwerpunkt wird die Systementwicklung gelehrt, die später das Gerüst für die Umsetzung von allen Arten von IT-Projekten bildet. Inhalte sind zum Beispiel:
- Systementwicklung
- Objektorientierte Programmierung
- Scriptprogrammierung
- IT-Technik
- Rechnerarchitekturen
- Client-Betriebssysteme
- Netzwerktechnik
- Servertechnik
Wirtschaftsinformatik
In diesem Schwerpunkt lernen Sie, den Betrieb und seine Abläufe unter informationstechnischer Perspektive zu betrachten. Sie kombinieren Ihr Wissen aus Informatik und Betrieb. Sie lernen die gängigen Softwares wie SAP bis ins Detail kennen oder arbeiten sich in das Thema IT-Sicherheit ein. Module sind zum Beispiel:
- Datenmodellierung
- Datenbankprogrammierung und –administration
- Informationsmanagement
- Content-Managementsysteme
- E-Business
- Business Process Management oder Geschäftsprozessmodellierung
- Konzepte des EP
- ERP-Systeme und ERP-Anwendungen für zum Beispiel SAP-Systeme
Weitere Qualifikationen
Wirtschaftsinformatiker werden in vielen Bereichen eines Unternehmens eingesetzt. Daher brauchen sie eine Reihe von Kompetenzen, die über das BWL- und IT-bezogene hinausgehen. Zum Beispiel:
- Mathematik und Statistik
- IT-Recht
- Wirtschaftsenglisch
- Kommunikationskompetenz
Praxis & Theorie: Es gibt verschiedene Modelle
Letzten Endes geht um darum, das theoretische Wissen über Informations- und Kommunikationssysteme praxistauglich umzusetzen. Darauf sind alle dualen Studiengänge angelegt. Es gibt verschiedene Modelle, wie Theorie und Praxis verbunden werden:
Beispielsweise gibt es den ausbildungs- und berufsintegrierten Studiengang an der Hochschule Mainz, den man mit einer IHK-Ausbildung kombinieren kann. Man studiert in Teilzeit: Wöchentlich ist man 12 bis 14 Stunden an der Hochschule. Die Veranstaltungen sind dann donnerstags und samstags. Die Studienmodule so angelegt, dass man im sechsten Semester ins Ausland gehen kann. Sie haben zu dem Zeitpunkt bereits einen IHK-Abschluss gemacht.
An der Berufsakademie ASW St. Ingbert ist die Theorie in drei Blöcken über das Studienjahr verteilt. Nach sechs bis 12 Wochen wechselt man vom Arbeitgeber zur Akademie und umgekehrt. Dazu bearbeitet man durchgängig Projektarbeiten aus der Praxis. Auch an der DHBW wird Block-Weise studiert. Jedes Semester ist in einen Dreimonats-Rhythmus unterteilt. Auf eine Theoriephase folgt die Zeit im Betrieb usw. Die Inhalte der Theorie- und Praxissemester sind aufeinander abgestimmt.
Weitere Informationen in der Broschüre der FH Mainz
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Offene Stellen in eurer Umgebung finden Sie auf Elementare Vielfalt.
Bildungseinrichtungen, an denen dieser Studiengang studieren werden kann
- Hochschule Mainz
- DHBW Mannheim
- DHBW Ravensburg
- DHBW Mannheim, Schwerpunkt Application Management
- ASW St. Ingbert