Tipp #1 Die demografische Entwicklung spielt euch in die Karten!
Seit euch darüber bewusst: die demografische Entwicklung spielt uns in die Karten. Unsere Elterngeneration stellt die Mehrheit der aktuellen Arbeitnehmer. Gehen sie in Rente (in den nächsten 5 bis 10 Jahren), führt das in vielen Unternehmen zu einem Personal-Engpass. Denn: Wir sind als Generation nur halb so groß wie unsere Elterngeneration. Das heißt: Wer als Arbeitgeber qualifizierte junge Fachkräfte gewinnen und binden will, muss aktiv um sie kämpfen. Nutzt das für euch als Chance!
Tipp #2 Probiert euch aus!
Wie? Indem ihr euch ausprobiert! Statistisch gesehen werdet ihr zukünftig eh noch mehrmals den Job wechseln. Habt also keine Angst vor Veränderung. Im Fachjargon sagt man dazu auch: Wir werden zukünftig keine Biografie mehr leben, sondern Multigrafientypo3/. Und in diesen Multigrafien sind auch Lücken – also sind Lücken im Lebenslauf nicht mehr störend. Nutzt also die jungen Jahre, geht ins Ausland, macht eine Weltreise, nimmt euch ´ne Auszeit, um mal was anderes zu machen.
Wichtig dabei: Agiert dabei immer offen, ehrlich und transparent. Sprecht mit eurem Chef darüber. Hört dieser nicht zu, geht zur Personalabteilung. Hört die auch nicht zu, dann macht trotzdem, was ihr wollt.
Ich selbst habe zum Beispiel Sportwissenschaften studiert, gesundheitspsychologisch promoviert, leite aktuell eine Führungskräfte-Akademie, arbeite jetzt nur noch auf Teilzeit, schreibe nebenher ein Buch und ab und zu Beiträge für meinen oder andere Blogs und nächstes Jahr plane ich eine Weltreise. Entwickelt euch weiter! Bleibt nicht stehen! Probiert euch aus! Habt Mut! Denn jetzt ist die perfekte Zeit dazu!
Tipp #3 Fördert euch selbst!
Fördert euch selbst! Und glaubt nicht, andere übernehmen das für euch! Aussagen wie „Ja mein Chef lässt mich nicht, unterstützt mich nicht, fördert mich nicht“, gelten nicht. Du selbst bist zu 100 Prozent verantwortlich für dein Leben und deinen Werdegang. Sei dir auch darüber bewusst: Nicht jede Führungskraft hat gelernt, was es heißt, Mitarbeiter zu fördern und zu entwickeln.Nicht alle Vorgesetzten sind vergleichbar mit Jürgen Klopp oder Thomas Tuchel, die wissen, wie man das Beste aus allen rausholen kann.
Teilt mit, was ihr machen wollt! Wohin ihr euch entwickeln wollt! Was ist euer Ziel? Für dieses Jahr? Nächstes Jahr? Sucht euch einen Mentoren im Unternehmen, der euch dabei unterstützt, das zu erreichen, was ihr wollt. Mir hat auch immer ein externer Mentor geholfen; jemand, der auf meine Entwicklung einen anderen Blick hat und mir aus der Vogelperspektive Feedback geben kann. Wichtig: Kleine Schritte führen zu Erfolg. Deshalb: Niemals stehen bleiben, immer weiter gehen.
Tipp #4 Sucht Verbündete!
Ellenbogen-Mentalität und Machtkämpfe bringen euch langfristig nicht weiter. Mit der Ich-Kultur stehen wir kurz vorm Ende. Der Trend geht hin zu mehr Wir, einer Wir-Kultur, in der wir durch Vernetzung mit anderen deutlich weiter kommen, als im Alleingang unterwegs zu sein. Sucht euch Verbündete, die ähnlich ticken wir ihr und solche, die schon weiter sind als ihr. Saugt auf, was ihr aufsaugen könnt und zeigt euch dankbar für den Input. Irgendwann dann mal seid ihr in einem Alter, in dem auch ihr euer Wissen und Können an andere weitergeben könnt.
Verbündete sind wichtig, um eure Gedanken und Ideen weiterzubringen. Ihr werdet noch auf viel Widerstand im Leben stoßen. Lieber ihr tut das mit mehreren, als alleine ...
Tipp #5 Prüft die Lage!
Reflektiert ständig: Wie ist die Lage? Stimmt euer Weg noch mit der richtigen Richtung überein, die ihr einschlagen wollt? Was sagt euer Kompass? Ist die Lage mal doof, keine Sorge! Nichts ändert sich so schnell wie die Lage. Das hab ich selbst aus meinen letzten Jahren erfahren. Nutzt die Steine, die euch in den Weg gelegt werden, um eure Brücken zu bauen.
Ihr werdet erkennen: jedes Problem ist lösbar. Und wenn nicht über den gewünschten Weg, dann über einen anderen. Mir hat immer geholfen: Neben einem Plan A immer einen Plan B und C zu haben. So hatte ich nie das Gefühl zu scheitern, war nie zu verbissen, sondern konnte flexibel in die richtige Richtung laufen.
Tipp #6 Definiert eure Werte!
Wofür stehst du? Was kannst du? Was sind deine Stärken? Frage dich selbst, aber auch andere. Aber nur die, die dir etwas bedeuten und von denen du lernen kannst.
Lasse dir Zeit (schon ein paar Jährchen), beim Finden deiner Stärken und Werte, nach denen du handeln möchtest. Und während du das tust, lerne auch, dir einen dicken Panzer zuzulegen. Dein Umfeld wird an dir zerren – meistens hin zum Mittelmaß. Willst du darüber hinauswachsen, musst du lernen: Du kannst NIE allen gefallen. Das geht nicht. Und je besser du wirst, desto mehr emotionale Miesepeter werden dich ausbremsen wollen.
Deshalb: Gehe mit offenen Augen durchs Leben! Auch schon in jungen Jahren. Höre auf deine innere Stimme! Und bei Unsicherheit frage nur die, die viel Gutes und viel Potenzial in dir erkennen!
Tipp #7 Entwickelt Ideen und treibt sie voran!
Lasst euch nicht abhalten, Ideen zu entwickeln. Seit kreativ, experimentiert, probiert aus. Lasst euch Ideen nicht totreden. Nur der darf reden, der wirklich einen konstruktiven Beitrag leistet. Wer nur sagt: „Das geht nicht!“ oder „Haben wir vor 10 Jahren schon mal ausprobiert“ oder mit ganz anderen doofen Aussagen daherkommt, wird nicht ernstgenommen. Und von denen gibt es viele - die in alten Denk- und Handlungsmustern feststecken und nicht erkennen, wie viel Potenzial in Neuem steckt.
Wenn ihr eine Idee habt, teilt sie mit, redet viel darüber, holt euch viel Feedback ein, beobachtet Reaktionen eures Gegenübers, entwickelt die Ideen weiter, bis ihr jemanden findet, der an euch glaubt. Dazu gehört auch: Ihr werdet scheitern. Ideen wieder einstampfen. Aber gebt nicht auf. Probiert immer weiter. Bleibt hartnäckig, neugierig und experimentierfreudig. Und macht nicht den Fehler, Wissen zu horten!
Tipp #8 Kommuniziert viel!
Teilt mit, was ihr tut. Euren Freunden, Eltern, Arbeitskollegen und Unbekannten. Vernetzt euch über Social Media mit anderen aus eurer Branche. Erstellt euch einen Xing-Account, besucht Veranstaltungen, sammelt Visitenkarten und baut euch schon in jungen Jahren ein gutes Netzwerk auf.
Dabei ist wichtig: Energievampire müsst ihr aussortieren. Konzentriert euch auf die Kontakte, die euch bereichern, mit denen der Austausch Spaß macht, die euch inspirieren, Mut zusprechen, euch energetisch aufladen. Und je mehr ihr selbst kommuniziert, Wissen teilt, helft und unterstützt, desto mehr könnt ihr später davon ernten. (Man sagt ja auch so schön: erst mal sähen, um dann ernten zu können).
Tipp #9 Lasst uns heute das Morgen gestalten!
Fangt also schon heute damit an, das Morgen zu beeinflussen, die richtigen Weichen zu stellen. Für euch, für uns, für alle, die morgen in einer gute Arbeitswelt leben wollen. Denn: Wir werden die Leader von morgen sein! Und wir sollten uns schon heute die Frage stellen: Was können wir morgen ein bisschen besser machen, als Führungskräfte von heute?