Drei Tage lang waren wir auf der Colours of Future. Die Fortbildung wird von der Sächsischen Bildungsgesellschaft für Umweltschutz und Chemieberufe angeboten und wir durften von unserem Ausbildungsbetrieb aus hin.
Also auf nach Dresden, wo wir uns mit 34 anderen Azubis über Digitalisierung in der Arbeitswelt beschäftigt haben. Während des Seminars konnten wir verschiedene Denk- und Sichtweisen diskutieren.
Außerdem knüpften wir Kontakte zu anderen Auszubildenden der Branche. Da wir aus verschiedenen Ausbildungsbrufen stammen, waren die Diskussionen echt spannend. Es gab Chemielaboranten, Industriekaufleute und Kaufleute für Groß-und Außenhandel.
Industrie 4.0 - ein wichtiges Thema für uns
Hierunter versteht man die Verbindung von Produktion und modernster Informations- und Kommunikationstechnik. Diese Entwicklung entsteht aus der zunehmenden Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Sie verändert die Art und Weise, wie zukünftig in Deutschland produziert und gearbeitet wird: Nach den drei industriellen Revolutionen Dampfmaschine, Fließband, Elektronik und IT bestimmen nun intelligente Fabriken die Wirtschaft - das ist dann die so genannte vierte industrielle Revolution.
Technische Grundlagen sind intelligente, digital vernetzte Systeme, mit der eine Produktion fast ohne Menschen möglich wird (sagen zumindest manche). Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren direkt miteinander. Produktions- und Logistikprozesse zwischen Unternehmen werden miteinander verbunden, um die Produktion noch effizienter und flexibler aufzusetzen.
Wie haben wir gearbeitet?
Phase 0: Finde dein Team
Die Einteilung der Azubis in Teams lief ziemlich schlau: mit einem Fragebogen wurde ermittelt, was für ein Typ man ist. Wie bewältigt man seine Aufgaben? Ist man Beobachter, Spezialist, Erfinder, Perfektionist, Macher, Umsetzer, Koordinator, Teamarbeiter oder Weichensteller? Verschiedene Typen wurden in die Teams gemischt und konnten so mit ihren Fähigkeiten die Gruppe bereichern. Wir wurden als „Teamarbeiter“ und „Spezialist“ eingruppiert.
Phase 1: Ideensammlung
Martin Zimmermann von Imsimity berichtete über interaktives Lernen durch Virtual Reality. Mit diesem Impuls sammelten wir Ideen und erarbeiteten Konzepte für die Zukunft der Arbeitswelt in der Industrie 4.0 . Bei uns gab es viele Ideen in unterschiedliche Richtungen. Mittels einer Mindmap sortiertren wir diese in „machbar“ und „nicht machbar“.
Phase 2: Business Modelling
Wir diskutierten die Vorschläge innerhalb unserer Gruppe und entschieden uns für das Konzept: „Wir verschmelzen Berufe“. Der Grundgedanke war, neue Berufe für die Industrie 4.0 zu schaffen. In der Vergangenheit ist zum Beispiel der Mechatroniker aus dem Mechaniker und dem Elektroniker entstanden. Etwas ähnliches kann auch durch die Digitialisierung der Berufswelt passieren.
Phase 3: Prototyping und Testlauf
Wir haben uns einen Weg überlegt, um unsere Idee bekannt zu machen. Unsere Gruppe entschied sich dafür, das Konzept in einem Video vorzustellen. Das Ziel war es, den neuen "Doppel-Beruf" bekannt zu machen. Anschließend haben wir unser Idee Fachleuten vorgestellt und mit deren Hilfe Verbesserungen vorgenommen.
Phase 4: Präsentation
Nun bereiteten wir die Abschlusspräsentation vor. Zeitlimit: nur 5 Minuten! Wir mussten uns also auf das Wesentlich beschränken.
Phase 5: Pitch und Prämierung
Natürlich stellten auch die anderen Teams ihre Konzepte vor. Zum Beispiel das "Labor 4.0" oder "Wie wird die Arbeit eines Lacklaboranten in Zukunft aussehen?". Unser Werbespot und die Idee unseres Konzeptes erhielt von der Jury den 1. Platz. :-)