Digitalisierung in der Ausbildung: Vom Papier zum Tablet

Kategorie: Stories, Chemikant (m/w/d)

BASF in Ludwigshafen hat sich von der Zettelwirtschaft verabschiedet: Viele Vorgänge im Betrieb sind digitalisiert, auch in der Ausbildung.

Vermittlung von digitalen Kompetenzen ist Teil der Lehre in der BASF (Foto: BASF)

Vermittlung von digitalen Kompetenzen ist Teil der Lehre in der BASF (Foto: BASF)

Rouven: was früher auf dem Zettel erstellt wurde, wird heute alles digital auf dem Tablet ausgearbeitet (Foto: BASF)

Rouven: was früher auf dem Zettel erstellt wurde, wird heute alles digital auf dem Tablet ausgearbeitet (Foto: BASF)

Rouven Berg war direkt begeistert, als sein Ausbildungsbetrieb BASF in Ludwigshafen der Papierzettel-Wirtschaft ade gesagt hat. Für den Chemie-Azubi erinnert sich der mittlerweile ausgelernte und übernommene Chemikant daran, wie die Digitalisierung Einzug in die Ausbildung gehalten hat:

In seinem ersten Lehrjahr hat Rouven noch Checklisten abgearbeitet – ab dem zweiten Lehrjahr nutzt er dafür ein Tablet. Konkret heißt das für den Azubi: Lernt er zum Beispiel einen Betrieb neu kennen, muss er bei einem Rundgang alle Sicherheitseinrichtungen wie Telefon oder Feuerlöscher auf einem Lageplan einzeichnen. „Vorher habe ich das noch von Hand auf Papier gemacht. Jetzt habe ich den Plan auf meinem Tablet und konnte die Symbole einfach mit dem Finger an die richtige Stelle ziehen und ablegen.“

Digitale Rundgänge

Auch ansonsten ist Rouven bei der Arbeit digital unterwegs – zum Beispiel bei der täglichen Kontrolle der Anlagen. Vorher hatten die Azubis dafür Papier-Checklisten, jetzt nutzen sie eine App.

„Man scannt dann bei der Kontrolle QR-Codes an den relevanten Orten. Das beweist: Man war tatsächlich vor Ort.“ Natürlich kann man innerhalb des BASF-Konzerns von jedem Rechner auf die Dokumente zugreifen.

Obwohl das praktisch ist, waren nicht alle von Rouvens Mitstreitern gleich begeistert, dass ihre Arbeitsvorgänge nun digitalisiert werden. Ihr Problem: „Man muss zum Beispiel Tabellenkalkulation mit Excel können, um Werte einzutragen oder zu berechnen“, erklärt Rouven. Das sei auf Papier im ersten Moment leichter. „Aber mit ein bisschen Übung klappt es mit der Zeit.“

Virtual Ausbildung

Rouvens Ausbilder Alexander Karle hat sich dafür stark gemacht, dass bei dem Ludwigshafener Konzern die Vermittlung von digitalen Kompetenzen Teil der Lehre wird.

„Wir haben die Ausbildung kontinuierlich weiterentwickelt und nutzen alle technischen Neuheiten, die künftig in den Betrieben benötigt werden“, so der Ausbilder.


Dazu sollen zum Beispiel auch VR-Brillen gehören. Mit ihnen können die Azubis üben, wie man sich in den Anlagen zurechtfindet oder eine Kreiselpumpe in Betrieb nimmt. „Das müssen alle Chemikanten aus dem Effeff können“, sagt der Ausbilder. „Aber virtuell kann man es vorher ortsunabhängig ausprobieren. Das ist ein großer Vorteil.“

Ohnehin ist Ausbilder Karle begeistert von den technischen Hilfsmitteln, die ihm dabei helfen, seinen Azubis etwas beizubringen: „Die Möglichkeiten, etwas zu lernen, sind heute einfach fantastisch“, meint er.

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