Viele Unternehmen haben offene Ausbildungsstellen. Und es gibt derzeit mehr Jugendliche, die nach der Schule einfach noch nicht wissen, was sie machen wollen. Woran liegt das?
In den vergangenen drei Jahren war es für Jugendliche besonders schwer, sich beruflich zu orientieren: Praktika, Ausbildungsmessen und Tage der offenen Tür waren kaum möglich.
Die Schulabgänger wissen oft nicht, welche Berufe wo angeboten werden – und was dahintersteckt.
Mit der Kampagne „Ausbildung starten. Zukunft gestalten“ zeigen wir, welche Unternehmen Ausbildungsplätze anbieten – dazu gehören Videos, die lebhaft Einblicke geben. Wir sammeln das, unter https://ausbildung.chemie.com.
Was ist denn das Besonders an einer Ausbildung in der Chemiebranche?
Die Vielfalt: Es werden mehr als dreißig unterschiedliche Berufe angeboten.
Und: Die Branche ist spannend und hat Zukunft. Denn aus unseren Unternehmen kommen die neuesten Werkstoffe, Verfahren und Erfindungen. Ohne Chemie geht wirklich nichts in Sachen Mobilität, IT, Klimaschutz und Gesundheit.
Unsere Unternehmen und die Menschen, die dort arbeiten, werden gebraucht! Außerdem machen die Jobs Spaß und werden sehr gut bezahlt.
Einen guten Überblick gibt es auf https://www.elementare-vielfalt.de.
Welche Berufe sind denn besonders gefragt?
Unsere Unternehmen suchen eigentlich alles: Chemikanten, Lacklaboranten oder Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik. Und auch die verschiedenen IT-Berufe sind sehr gefragt.
Im Allgemeinen werden zunehmend auch Produktionsfachkräfte für Chemie gesucht, auch zur Umschulung, ebenso wie Fachkräfte für Lagerlogistik. Aber: Auch für Bürojobs ist die Chemie eine gute Wahl!
Was machen denn die Menschen in diesen speziellen Chemie-Berufen?
Lacklaboranten sind für das Bunte im Leben zuständig. Sie entwickeln neue Farben und Lacke, die außerdem noch Schutz und Funktionen bieten – am Haus, im Auto oder auf dem Handy.
Ohne moderne Kunststoffe geht heute nix mehr – und die Verfahrensmechaniker machen daraus Spezialisten oder Alleskönner: Kautschuk, der als Reifen weniger Sprit verbraucht oder Leichtbaukunststoffe, die stabiler als Stahl sind.
Über IT muss man eigentlich nicht viel sagen: In der Chemie- und Pharmaindustrie sind Prozessdaten unheimlich wichtig. Planen, Messen, Steuern, Regeln – das ist alles digital. Die Fachinformatiker oder IT-Techniker halten die Läden am Laufen.
Eine Produktionsfachkraft für Chemie stellt die Apparaturen für den Produktionsprozess ein, bedienet die automatisierten Anlagen und beobachtet die Messinstrumente, um Abweichungen von den vorgegebenen Sollwerten erkennen zu können.
Die Arbeit im Lager ist vielfältig. Eine Fachkraft für Logistik stellt Lieferungen zusammen, verpackt Ware und erstellt Begleitpapiere wie Lieferscheine oder Zollerklärungen. Außerdem belädt sie Lkws, Container oder Eisenbahnwaggons, bedient Gabelstapler und sichert die Fracht gegen Verrutschen oder Auslaufen.
Jobs sind gut und schön - aber verdient man in der Ausbildung? Und danach?
Die Ausbildung und die DHBW-Studienplätze werden gut bezahlt - in allen Ausbildungsjahren deutlich mehr als 1.000 Euro - und ein Monatsgehalt Urlaubsgeld.
Auch wichtig: Im vergangenen Jahr sind mehr als 95 Prozent aller Ausgelernten auch übernommen worden, davon viele unbefristet.
Und die Einstiegsgehälter sind gut: mehr als dreitausend Euro im Monat sind drin.
Was raten Sie Jugendlichen, die noch nicht wissen, was sie eigentlich machen möchten?
Wir haben da ein Tool gebaut, den „Ausbildungsfinder“ – online hier zu finden: https://m.elementare-vielfalt.de/ausbildungsfinder. Damit erhalten Jugendliche ganz schnell eine Empfehlung, welche Berufe zu ihren Stärken und Interessen passen. Die kann man sich dann näher anschauen – und gleich offene Stellen rund um sein Zuhause suchen.