Die Chemie hinter der Fussball-EM

Kategorie:

Die Chemie sorgt für die schönsten Pässe: Mit atmungsaktiven Trikots, passgenauen Schuhen und schnellen Bällen auf dem Spielfeld und Stadionsitzen und Getränkebechern auf den Tribünen. Wir haben am Tag vor dem Finale der Fussball-Europameisterschaft mal einige Beispiele zusammengefasst, wo überall Chemie im Spiel ist.

Eigentlich schon alltäglich: Hightech-Fasern in Sportkleidung. Ohne die künstlich hergestellten Fasern aus Polyurethan, Elastan und Polyerster nicht machbar (Foto: Compound Interest, BY ND).

Eigentlich schon alltäglich: Hightech-Fasern in Sportkleidung. Ohne die künstlich hergestellten Fasern aus Polyurethan, Elastan und Polyerster nicht machbar (Foto: Compound Interest, BY ND).

Man glaubt kaum, wo überall Knowhow und Materialien aus der Chemie steckt. Fangen wir mit dem Trikot an. Compound Interest hat ganz wunderbar zusammengefasst, woraus das Material der atmungsakiven (und meistens sehr reißfesten ;-) ) Trikots besteht. Das Material ist eine Mischung aus Polyester, Elastan und Polyurethan. Sie verleihen dem Trikot bestimmte Eigenaschaften.Dank Polyester sind die Sportshirts atmungsaktiv. Elastan macht den Stoff dehnbar: Elastan kann man bis auf 600 Prozent seiner Länge stretchen, bis es reißt. Und es nimmt nach der Dehnung wieder seine ursprüngliche Form an. Polyurethan (das auch im Fussball steckt) ist das Material, dank dem die Spieler-Namen und die Nummern auf das Trikot gedruckt werden können. Mehr kann man bei Compound Interest nachlesen.

Hightech für die Füße

Bleiben wir bei der Kleidung der Fussballspieler: die Schuhe sind das wichtigste "Werkzeug" der Spieler. 1954 spielte die deutsche Elf das erste Mal mit Schraubstollen aus Polyamid. Diese gaben den Spielern festen Stand und hatten so Anteil am deutschen Fußballglück. Die Ungarn, damaliger Gegner, trugen noch die üblichen Kork- oder Lederstollen, die sich in der „Regenschlacht“ von Bern mit Wasser vollsaugten und zu kurz waren, um im schlammigen Feld Halt zu finden. 20 Jahre später wogen die Weltmeisterschuhe der Deutschen nur noch knapp über 200 Gramm - dank leichterem und korrosionsbeständigem Kunststoff. Die Polyamid (PA)-Sohle samt Stollen aus dem 1956 entdeckten Copolymer POM (Polyoxymethylen) wurde in einem Guss gefertigt. POM bietet eine hohe Festigkeit und Oberflächenhärte; die Kunststoffsohlen und -stollen nehmen kein Wasser auf. Mittlerweile gibt es Steck- und Klickstollen, die in Halterungen aus glasfaserverstärktem Polyamid in der Sohle verankert werden.

Ohne Ball kein Spiel

Wo früher auf schwere, unfömige Lederbälle gehämmert wurde, sorgt jetzt ein Hightech-Kunststoff-Ball aus Polyurethan für schnelle Spielgeschwindigkeit und präzise Pässe. Er feierte seine Premiere vor 30 Jahren  bei der WM in Mexiko. Kunststoff erhöht die Strapazierfähigkeit und reduziert die Wasseraufnahme. Auf harten Böden und in großen Höhen, im Staub oder bei „Regenschlachten“ bewährte sich der synthetische Ball und setzte Maßstäbe im Handling und bei der Schusspräzision. Polyurethan ist ein vielseitig einsetzbares Material - es wurde 1937 von dem deutschen Chemiker Otto Bayer entwickelt.

Noch mehr Beispiele

Die Stadionsitze sind aus Kunststoff - der besonders widerstandsfähig ist und dem Regen, Sonne und wilde Fans wenig anhaben kann. Das Grundmaterial ist Polyamid. Dank Additive kann der Hersteller die Material- und Farbeigenschaften steuern, wie zum Beispiel UV-Schutz und Witterungsbeständigkeit.

Auch die Getränkebecher für die Erfrischung zwischendurch bestehen übrigens aus Kunststoff.

Noch mehr Beispiele gibt es auf www.ihre-chemie.de

Kommentare
Keine Kommentare gefunden!
Kommentar verfassen

Unternehmensprofil

Ansprechpartner