Ein Film von 90 Sekunden dürfte für eine Filmcrew von fünf Leuten doch ein Leichtes sein!
Ist es aber nicht. Ein Filmdreh bedeutet viel Vorbereitung: Diskussionen um die Auswahl der Aussagen im Film, wiederholtes Feilen am Storyboard, Bestellung der Requisiten, woher die Musik nehmen, Reindenken in Kameraeinstellungen und szenisches Denken, Abstimmungs- und Freigabeschleifen mit verschiedenen Abteilungen , Klären von technischen Fragen von der Kamera bis zum Bearbeitungsprogramm, Aufbau der Sets - und dann hat man noch keine Sekunden im Kasten.
Unsere ersten Planungen begannen schon im Dezember 2016 und dauerten an bis zuletzt. Viele Problemstellungen, die es in der langen Zeit zu lösen galt.
Wie findet man eine gute Story?
Eins wissen wir von Beginn an: Wir sind ein Chemiebetrieb und der Chemikant ist unser Mann.
Kaum hat das erste Treffen begonnen, sprudeln schon die verrücktesten Ideen aus uns heraus. Ideen, die den Ausbildungsberuf des Chemikanten ins Rampenlicht rücken sollen.
Nur wie genau stellt man so etwas an? Wie schaffen wir eine Story, die den Zuschauer fesselt? Uns wird schnell klar, dass so ein Videodreh mehr Mühe, Arbeit und vor allem kreatives Denken braucht als vermutet. Wir entscheiden uns für ein Video im Stil der „Sendung mit der Maus“.
Glaubt uns: den Chemikanten-Beruf auf eine sehr simple Art und Weise zu erklären, ist nicht einfach. Deswegen versuchen wir es mit einem Beispiel aus dem Alltag und vergleichen einen Koch und einen Chemikanten.
Wie findet man einen guten Drehort?
Zur Erinnerung: Wir sind ein Chemiebetrieb. Es müssen strenge Sicherheitsregeln befolgt werden. Mehrmals gehen wir mit dem Betriebsleiter die möglichen Produktionsbetriebe, Labore und Räumlichkeiten ab, um ein geeignetes „Set“ zu finden und gleichzeitig uns die einzelnen Szenen und Kameraeinstellungen zu überlegen. Am Ende haben wir ein exaktes Drehbuch mit: Szene und Kameraeinstellung, Personen und ihre Handlungen, Hinweis zum Sprechtext aus dem Off, Dauer der Szene etc.
Alles durchgeplant. Und dann springt ein Darsteller ab. Was jetzt?
Auch die beste Planung bewahrt einen nicht vor der Realität. Wenige Tage vor dem Drehtermin sagte uns leider der Hauptdarsteller ab - wir hatten keinen Chemikanten mehr! Zum Glück erklärte sich Edward aus unserem Team bereit, die Rolle zu übernehmen. Er macht eine Ausbildung als Chemielaborant; was ähnlich, aber doch nicht das Gleiche ist.
Der Drehtag ist da
Wir haben den Film an einem Tag gedreht. Morgens um 08:00 Uhr ging es los. Wir entschieden uns dazu, den Film chronologisch zu drehen, das heißt alle Szenen nacheinander, wie im Drehbuch. Dank der guten Vorbereitung kamen wir gut und schnell durch den Dreh. Auch die Kollegen im Labor und den Produktionsbetrieben haben sich vorbereitet und uns viel geholfen.
Nach dem Dreh ist vor dem Film
Nachdem alle Szenen abgedreht waren, ging es ans Schneiden. Vorher sprach Paula noch den Off-Text ein. Mit einem Schnittprogramm legten wir beides „übereinander“ und schnitten Bild und Text so zusammen, dass es passte. Selbst hier noch mussten wir die Story leicht anpassen. Viel Arbeit bis zur letzten Sekunde.
Und, hat es sich gelohnt?
Auf jeden Fall! Nachdem unsere eigentliche Filmarbeit getan war, ging es fleißig ans Liken und Teilen. Warum das Ganze? Unser Chemikanten-Film nahm zusätzlich an der „Ostereiersuche der IHK Koblenz“ teil, bei der einige Unternehmen aus der Region ihre Azubi-Werbefilme zur Schau stellten. Der Zschimmer & Schwarz Unternehmensfilm erzielte mit großem Abstand die meisten Likes und somit den ersten Platz!