„Du brauchst etwas, das dich antreibt, wenn du jahrzehntelang dein Bestes geben willst. Und du brauchst Mut.“
Mit dieser Ansage trifft Reinhold Stritzelberger den Kern der Motivation: Ein echtes Motiv ist etwas, das einen (von) selbst antreibt. Motiv stammt vom lateinischen Wort movere[bewegen]. Die passende deutsche Übersetzung ist Beweggrund, der ja schon das Geheimnis der Selbstmotivation verrät: etwas finden, das einen bewegt. Und zwar aus der Komfortzone heraus.
Das erfordert Mut. Aber es lohnt sich. Wer das nicht glaubt, sollte sich die gleiche Frage stellen, die Stritzelberger an das Publikum richtete:
„Was war das letzte, worauf ihr stolz wart? Und musstet ihr dafür eure Komfortzone verlassen?“
Die Antwort war eindeutig: Wer sich persönlich weiterentwickeln will, muss den sicheren Hafen verlassen.
Wer dabei ein klares Ziel vor Augen hat, bleibt auf Kurs. Umso wichtiger, dass das Motiv, das einen antreibt, sein eigenes ist. „Übernimm Verantwortung für dich und deine Entwicklung, egal was geschieht“, sagte Stritzelberger. Viele nehmen an, dass ihre (De-)Motivation von anderen Menschen und den äußeren Umständen beeinflusst wird. „Das ist der falsche Ansatz“, sagt Stritzelberger. Man darf die eigene Weiterentwicklung, die eigenen Ziele und Motive nicht den anderen überlassen.
„Vergesst positives Denken. Ich möchte, dass ihr engagiert denkt.“
Aus diesem Grund kritisiert Stritzelberger auch das „Positive Denken“. Dahinter steckt der Gedanke, dass man sich durch positive Ansagen selbst beeinflussen kann. Man stellt sich seinen Wunsch vor – und dann lässt man ihn los, um den Moment abzuwarten, in dem er sich erfüllt. Aber mit dem positiven Denken überlässt man die eigene Entwicklung und die Erfüllung der eigenen Wünsche den anderen.
Stattdessen sollte man Verantwortung für sich selbst zu übernehmen – also engagiert denken. Denken ist der Prozess, in dem man sich selbst Fragen stellt und Antworten gibt. Hier sind einige Fragen für den Anfang:
- Wo stehe ich heute?
- Was will ich erreichen?
- Welche Schritte sind dafür notwendig?
Die wichtigste Frage von allen aber ist:
- Was kann ich tun, um dieses Ziel zu erreichen?
Wer sich das fragt, fokussiert seine Antriebsfähigkeit
Und hat schon anfangen, den wichtigsten Schritt zu machen: Den vom Wünschen zum Handeln. Das bewusste Umdenken von einem „Es wär gut, wenn ich´s machen würde“ hin zu einem „Ich tu´s“ ist essentiell. In dem Augenblick, in dem man diese Entscheidung getroffen hat, geht es los. Der nächste Schritt ist ein Plan, der den Weg zum Ziel umreißt. Und dann heißt es nur noch: Umsetzen.
Sich motiviert für die eigene Entwicklung einsetzen
Die Frage „Was kann ich tun, damit…?“ ist eine effektive Frage; gerade auch für die Weiterbildung. Wer auf diese Art und Weise fragt, signalisiert, dass er sich mit dem Thema bereits auseinandergesetzt hat. Er hat ein Ziel vor Augen und ist sich bewusst, dass man etwas investieren muss, um es zu erreichen. Damit trifft man im Betrieb den richtigen Ton und beweist Einsatzbereitschaft.
Selbstmotivation ist eine Entscheidung. Die Voraussetzung: Man muss es bewusst wollen, sich für etwas begeistern und den Mut haben, sich dafür einzusetzen. Die Zeit der Entscheidung ist jetzt.