Können Sie sich noch an die Eindrücke erinnern, die Sie beim Girls' Day von Ihrem heutigen Arbeitgeber hatten?
Wir konnten die Produktion kennen lernen und danach in die Werkstatt gehen - das sind genau die Bereiche, in denen eher Männer arbeiten. Das hat mir damals gut gefallen. Unsere Aufgabe in der Werkstatt war es, einen Würfel zusammenzubauen, auch das fand ich spannend.
War für Sie danach klar, dass Sie einen Beruf in der Chemie ergreifen wollen?
Nein, ich wollte erst noch einige Praktika absolvieren und andere Berufe kennen lernen. Das habe ich dann in der 9. Klasse der Realschule gemacht, unter anderem als Industriekauffrau, aber das hat mir nicht zugesagt. Ein anderes Praktikum als Chemielaborantin jedoch schon, das war zwar in einem anderen Unternehmen, aber es gefiel mir gut. Die naturwissenschaftlichen Fächer sind mir in der Schule schon immer leichtgefallen, vor allem das Experimentieren. Man arbeitet Details heraus und sieht so, warum etwas wie funktioniert.
Sie haben inzwischen eine Ausbildung als Chemielaborantin absolviert und arbeiten festangestellt in Ihrem Ausbildungsbetrieb bei Bayer in Grenzach. Was ist heute Ihre Aufgabe?
Ich arbeite im Bereich Mikrobiologie, wir differenzieren unterschiedliche Keime aus dem Umgebungsmonitoring, das heißt wir überwachen die Keime, die in der Produktion zu finden sind.
Was mögen Sie an Ihrer Arbeit?
Ich mag die Abwechslung. Ein reiner Bürojob wäre nichts für mich. Hier habe ich beides, praktische und theoretische Arbeit. Für mich ist es wichtig, auch Bewegung zu haben und etwas mit den Händen tun zu können. Die sehr strenge Dokumentation und das sorgfältige Arbeiten liegen mir auch. Den Umgang mit den gefährlichen Stoffen bekommt man beigebracht.
Würden Sie einem Freund eine Ausbildung in der Chemie empfehlen und welche Voraussetzungen muss man Ihrer Meinung nach dafür mitbringen?
Ja, ich würde das meinen Freunden empfehlen, aber man sollte Naturwissenschaften spannend finden und nicht zu schlecht in Mathe sein.
Was schätzen Sie an Ihrem Arbeitgeber?
Obwohl Bayer ein internationales Unternehmen ist, sind wir hier am Standort Grenzach fast wie ein Familienbetrieb. Trotz der 550 Mitarbeiter kennt im Prinzip jeder jeden. Mir wurde nach der Ausbildung direkt die Übernahme angeboten und es wurde darauf geachtet, dass ich in eine Abteilung komme, die mir persönlich liegt. Und natürlich sind die Entgelt-Leistungen hier im Unternehmen sehr attraktiv, da wir tarifgebunden bezahlt werden.
Da der Girls’Day in diesem Jahr großteils digital stattfand gibt es einige spannende Infos aus den Unternehmen als Onlineangebot. Dazu gehören beispielsweise Clips mit Berufsbildern und die Vorstellung der Unternehmen im Video.