Liebe Jacqueline, stell dich doch einmal vor!
"Ich heiße Jacqueline Molitor und absolviere seit September 2015 die Ausbildung zur Chemielaborantin bei Boehringer Ingelheim. In der 11. Klasse habe ich ein Praktikum bei Boehringer Ingelheim gemacht. Die Arbeit und die Atmosphäre haben mir sehr gut gefallen. Ich bin jeden Tag gerne ins Praktikum gegangen, vor allem waren die Personen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, sehr hilfsbereit und aufgeschlossen. So bin ich auf Boerhigner Ingelheim aufmerksam geworden."
Liebe Frau Wessely, Sie sind die Ausbildungsreferentin von Jacqueline. Wie würden Sie die Chemielaboranten-Ausbildung beschreiben?
"Die Ausbildung zum Chemielaboranten bzw. zur Chemielaborantin ist abwechslungsreich. Die Auszubildenden erlernen alles rund um die präparative und analytische Chemie. Sie können schon bald im Chemielabor sehr selbstständig mitarbeiten, Analysen durchführen oder an der Optimierung chemischer Herstellverfahren mitarbeiten."
Jacqueline, wie läuft deine Ausbildung zur Chemielaborantin ab?
"In den ersten fünf Monaten hatten wir Berufsschul- und Praxisphasen im betrieblichen Lernzentrum im zweiwöchigen Wechsel. Im präparativen Kurs habe ich gelernt, chemische Stoffe herzustellen, die Methoden richtig anzuwenden und wie ich die Ausbeute optimieren kann, wenn ich die Substanz beispielsweise mit einer höherer Temperatur länger koche. Und in der analytischen Chemie untersuchten wir, welcher Stoff in welcher Menge und Konzentration in einer Lösung vorhanden ist. Ein typischer Ausbildungstag im Lernzentrum lief meist so ab, dass nach einer Theorieeinheit die praktische Umsetzung im Labor folgte. So wurden wir auf unseren ersten Ausbildungseinsatz im Fachbereich gut vorbereitet."
"Danach gingen wir zum ersten Praxiseinsatz in die Fachabteilungen. Ich bin zurzeit in der Abteilung „Vocational Training“ eingesetzt und helfe meinen Ausbildern dabei, Kurse für die unterschiedlichen Jahrgänge zu organisieren. Ich entwickle neue Versuche, damit wir ein größeres Versuchsrepertoire besitzen und die Auszubildenden mehr experimentieren können."
Wow, klingt ja wirklich super! Und wie läuft es in der Schule für euch ab?
"In der Berufsschule in Ingelheim absolvieren wir verschiedene Lernfelder und erhalten somit einen Einblick in die unterschiedlichen Bereiche der Chemie, beispielsweise die physikalische Chemie. Ergänzend haben wir auch Unterrichtsfächer wie Deutsch, Englisch oder Sozialkunde. Bei einem Wechsel ins zweite Ausbildungsjahr steht für uns Auszubildende eine interne Prüfung an, die uns auf eine „richtige“ Prüfung vorbereiten soll – und natürlich ist das auch eine kleine Kontrolle unseres Wissensstands."
Weißt du, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um eine Ausbildung zum Chemielaboranten bei Boehringer Ingelheim absolvieren zu können?
"Das Abitur mit naturwissenschaftlichen Schwerpunkten ist sicher die beste Voraussetzung. Wer in der Oberstufe schon einmal tiefergehend Chemie im Schulunterricht behandelt hat, dem fällt oft einiges während der Ausbildung leichter."
"Realschüler können die Ausbildung aber auch gut schaffen, wenn ihnen Chemie Spaß macht und sie etwas handwerkliches Geschick besitzen. Respekt vor Chemikalie ist ebenfalls eine gute Voraussetzung für eine Chemielaboranten-Ausbildung."
"Und natürlich die Bereitschaft, im Team zu arbeiten und zu kommunizieren – wir arbeiten in Gruppen und auch später in den Abteilungen ist eine gute Zusammenarbeit gefragt."
Frau Wessely, können Sie hier noch ergänzen?
"Die persönlichen Anforderungen, die Jaqueline bereits beschrieben hat, stimmen. Man sollte Dingen auf den Grund gehen und nach Zusammenhängen suchen wollen. Das Interesse an Naturwissenschaften ist natürlich wichtig; und gute Noten in Mathematik, Chemie und Physik sind von Vorteil."
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es denn?
"Den besten zwei Auszubildenden ermöglichen wir nach dem ersten Ausbildungsjahr in ein duales Studium an der Hochschule Darmstadt zum Bachelor in Chemie zu wechseln; das spornt viele noch einmal richtig an. Voraussetzung ist hier das Abitur. Man kann auch nach Ausbildungsabschluss ein berufsbegleitendes Studium, zum Beispiel an der technischen Hochschule in Bingen, in chemischer Prozesstechnik beginnen."
Jacqueline, du gehst auch diese Weg und machst einStudium zum Bachelor in Chemie?
"Ja. Wir studieren sechs Semester an der Hochschule Darmstadt Chemie . Für die Studientage – pro Woche mindestens einer – werden wir vom Betrieb freigestellt. Das Studium ist sehr praxisorientiert und die Laborkurse der Ausbildung werden angerechnet. Der Unterschied zur normalen Ausbildung besteht in der Vertiefung der theoretischen Kenntnisse und in der Perspektive auf besonders anspruchsvolle Tätigkeitsgebiete bei Boehringer Ingelheim. Natürlich wusste ich vorher, dass es diese Möglichkeit gibt, ich hätte meine Ausbildung zur Chemielaborantin aber auch ohne duales Studium weitergeführt."
Frau Wessely, wie entscheidet sich, wer zu dem Studiengang „Chemie dual, B.Sc.“ zugelassen wird?
"Wir Ausbildungsreferenten entscheiden dies auf Basis der persönlichen und fachlichen Eignung der Auszubildenden als ein gemeinsames Team während des ersten Ausbildungsjahres. Die Anzahl richtet sich nach dem betrieblichen Bedarf, dies sind pro Jahr nicht mehr als zwei bis drei Auszubildende."
Liebe Jacqueline, welches Fazit ziehst du für deinen bisheringen beruflichen Werdegang?
"Ich habe wahnsinnig viel gelernt. Und das meine ich nicht nur fachlich, auch persönlich habe ich mich weiterentwickelt. Ich bin selbstständiger und auch offener geworden – und hatte natürlich eine Menge Spaß! Ich konnte viele Menschen kennenlernen, die ich nicht mehr missen möchte und würde mich auf jeden Fall noch einmal für diese Ausbildung bei Boehringer Ingelheim entscheiden!"
Danke an Sie beide für die Zeit!