Für ihre bemerkenswerten wissenschaftlichen Beiträge bekamen den "Young Scientist Award" 2021:
- Doktorandin Julia Klaus von der Universität Zürich, Vetsuisse-Fakultät
- Dr. Yasmin Parr von der MRC-University of Glasgow, Centre for Virus Research
SARS-CoV-2-Infektionen bei Katzen
Julia Klaus konnte in ihrer Arbeit zeigen, dass sich Katzen mit dem SARS-CoV-2-Virus anstecken können. Katzen können sich also das Corona-Virus einfangen. Der Grund: Das Virus kann die Artengrenze zwischen Mensch und Katze leicht überwinden.
Julia untersuchte das Risiko der Virus-Übertragung. Und zwar von Mensch zu Tier (das heißt: anthropogene Übertragung) und von Tier zu Mensch (zoonotische Übertragung). Außerdem beschäftigte sie sich mit der Rolle von Haustieren in der aktuellen Pandemie.
Bisher gibt es keine Berichte darüber, dass sich Menschen bei ihren Katzen mit Covid-19 infiziert haben. Die Infektion passiert in der Regel als Übertragung von Mensch zu Mensch.
Forschung für Katzen mit Leukämie
Yasmin Parr führte Untersuchungen für Katzen durch, die eine FeLV-Infektion hatten. FeLV bedeutet "felines Leukämievirus". Also ein Virus, das bei Katzen (wissenschaftlicher Name: Felidae) Blutkrebs (Leukämie) verursachen kann. Yasmin konnte zeigen, dass die Immunantwort der Katze eine wichtige Rolle spielt, wie sie mit der FeLV-Infektion fertig wird. Wenn sich das Krankheitsbild verschlechtert, zeigte sich, dass die erkrankte Katze auch eine schwächere Immunantworten hatte.
Yasmin hat sich das Antikörperniveau bei erkrankten Katzen angeschaut; nämlich die sogenannte "humorale Antwort". Das heißt, dass sie sich einen Teil der Immunantwort angeschaut hat: die Menge der Antikörper. Antikörper spielen im Immunsystem eine wichtige Rolle. Sie sind einer von mehreren, komplexen Abwehrreaktionen des Körpers auf Infektionen.
Dafür entwickelte Yasmin ein neuartiges Verfahren, mit dem sie die Antikörper nachweisen kann. Es heißt ELISA (Enzyme-linked Immunosorbent Assay). Mit diesem Verfahren kann man einen bestimmten Typ von Antikörpern messen. Dieser Antikörper-Typ ist auf ein spezielles Virus-Protein ausgerichteten (Protein = Eiweiß; ein Bauteil von manchen Viren besteht aus Eiweiß) .
Yasmin konnte nachweisen, dass Katzen mit einem abnehmendem Schweregrad der Virusinfektion viel mehr Antikörper hatten. Je besser die Katze mit der Infektion klar kam = umso mehr Antikörper.
Das ist eine gute Nachricht und für die Behandlung wichtig: Ihr Nachweisverfahren ELISA ist somit die Grundlage dafür, gute Diagosetests zu entwickeln. Dieser Diagnosetest basiert dann auf diesen Antikörpern, die sich auf ein bestimmtes Virus-Protein spezialisiert haben.
Mit diesem Diagnosetest kann man besser unterscheiden, wie gut oder schlecht eine erkrankte Katze mit der FeLV-Infektion klar kommt. Dadurch könnten Ärzt:innen schneller diejenigen Katzen erkennen, die zwar das FeLV-Virus haben, aber wahrscheinlich nicht erkranken werden. Und die Katzen, die wahrscheinlich erkranken werden, können dann besser beobachtet und dann behandelt werden.