Azubis im Assessment Center: Authentisch sein und selbst Fragen stellen

Kategorie: Ausbildung, Hessen, Rheinland-Pfalz, Elektroniker (m/w/d) für Automatisierungstechnik (HWK), Elektroniker (m/w/d) für Betriebstechnik, Evonik Worms

Heute geht es im Blog um Assessment Center (AC). Manchmal müssen auch Bewerber für einen Ausbildungsplatz einen AC durchlaufen. Rainer Franck von Evonik verrät dem Chemie Azubi Blog, worum es in einem AC geht und wie man sich am besten darauf vorbereitet.

Evonik-Ausbilder Rainer Franck zusammen mit Einserabsolvent Philipp Schäfer, DH-Student für Maschinenbau-Verfahrenstechnik, bei der Zeugnisübergabe Ende Januar 2016 in Darmstadt (Foto: Evonik).

Evonik-Ausbilder Rainer Franck zusammen mit Einserabsolvent Philipp Schäfer, DH-Student für Maschinenbau-Verfahrenstechnik, bei der Zeugnisübergabe Ende Januar 2016 in Darmstadt (Foto: Evonik).

Evonik-Ausbilder Rainer Franck auf dem Tag der Ausbildung 2015 in Worms (Foto: Evonik).

Evonik-Ausbilder Rainer Franck auf dem Tag der Ausbildung 2015 in Worms (Foto: Evonik).

Stichwort Interview: Wir haben mit Ausbilder Rainer Franck über die AC bei Evonik gesprochen. Er ist in Worms für die Ausbildung der Elektroniker zuständig und führt die Assessment Center für Azubis durch.

Herr Franck, wie laufen die Interviews mit Azubis im AC ab?

"Unser AC für Auszubildende ist zweigeteilt. Im theoretischen Teil müssen die Bewerber verschiedene Aufgaben am Computer absolvieren. Im praktischen Teil führen wir ein persönliches Gespräch und der Bewerber muss eine praktische Aufgabe umsetzen. Wir versuchen dabei, das ganze Setting möglichst freundlich zu gestalten, um den jungen Leuten die Nervosität zu nehmen. Und wir suchen schon vor Beginn des eigentlichen Tests das Gespräch, um die Atmosphäre etwas aufzulockern."

Welches sind typische Übungen und Fragen, die im AC vorkommen?

"Im ersten, theoretischen Teil muss der Bewerber unterschiedliche Aufgaben aus dem naturwissenschaftlichen und technischen Bereich beantworten. Er muss Gedächtnisübungen absolvieren, seine Kenntnisse bei rechnerischem und sprachlichem Denken unter Beweis stellen und Fragen zum Grundwissen in IT und Physik sowie Mechanik und Elektronik beantworten.

Im zweiten Teil stellen wir auch eine Team-Aufgabe, beispielsweise zum Umgang mit Kollegen und lösungsorientiertem Verhalten in Alltagssituationen. Außerdem absolviert der Bewerber hier eine praktische Aufgabe. Das kann beispielsweise eine Biegeübung nach Vorlage sein bzw. eine Aufgabe zum räumlichen Denken, in Form einer Abwicklung von geometrischen Figuren"

Was soll dadurch erreicht werden?

"Die praktische Aufgabe soll uns vor allem zeigen, wie der Bewerber damit umgeht und sie löst. Die Team-Aufgaben geben uns Aufschluss darüber, ob der Bewerber gut zu Evonik passt und wie er oder sie mit bestimmten Situationen umgeht.

Zudem wollen wir wissen, ob Dinge kritisch hinterfragt werden – ein Punkt, der uns hier wichtig ist. Im persönlichen Gespräch können wir außerdem einen Abgleich mit den Aussagen der schriftlichen Bewerbung und den Zeugnissen vornehmen. Nicht jeder, der eine gute Note in Mathematik vorweisen kann, ist auch der oder die Richtige für diese Ausbildung. Und umgekehrt ist eine weniger gute Note noch kein alleiniges Ausschlusskriterium."

"Wichtig ist für uns, ob der Bewerber tatsächlich an diesem Job interessiert ist und die fachlichen und persönlichen Grundanforderungen erfüllt"

Wie können sich Bewerber auf das AC vorbereiten?

"Viele Fragen und Aufgaben finden Sie im Internet, so dass man sich eigentlich sehr gut vorbereiten kann, wenn man hier etwas Zeit investiert. Außerdem sollte man sich zu den Anforderungen des jeweiligen Ausbildungsberufs informieren und natürlich auch über das Unternehmen Bescheid wissen, bei dem man sich bewirbt."

Worauf sollten Bewerber beim AC unbedingt achten?

"Pünktlichkeit ist das oberste Gebot im ersten Teil des AC. Wer hier zu spät kommt, der hat den ersten Eindruck komplett vermasselt. Im zweiten Teil ist vor allem wichtig, die gestellten Fragen authentisch zu beantworten und selbst Fragen zu stellen, die zeigen, dass man sich im Vorfeld über das Unternehmen und den Beruf informiert hat."

"Auch der äußere Eindruck spielt eine Rolle. Anzug und Krawatte passen bei uns nicht, aber saubere und ordentliche Freizeitkleidung ist ein Muss."

Und welchen ultimativen Tipp haben Sie für die Kandidaten?

"Der erste Eindruck entsteht durch das Bewerbungsschreiben – hier müssen Anschreiben und Zeugnis zu unseren Vorstellungen passen. Außerdem sollte sich der Bewerber im gesamten Bewerbungsprozess authentisch präsentieren und keine falschen Angaben machen."

Kommentare
Keine Kommentare gefunden!
Kommentar verfassen

Unternehmensprofil

Wichtiger Hinweis:

Evonik verkaufte die Plexiglas-Sparte. Der Standort in Worms gehört nun zur Röhm GmbH. Stories über die Ausbildung bei Röhm lest ihr natürlich im #ChemieAzubi-Blog!

 

Die Evonik Industries AG ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie. Evonik ist in mehr als 100 Ländern der Welt aktiv. In Worms arbeiten ca. 1000 Menschen. Hier werden die Grundstoffe für viele Evonik-Produkte wie z.B. PLEXIGLAS® hergestellt, sowie weitere Produkte für den Automobilbau, Farben und Lacke, Klebstoffe, Elektronik oder Kontaktlinsen.

Ansprechpartner