Vor Jahren stand die betriebliche Ausbildung noch hoch im Kurs. Inzwischen machen immer mehr Schüler Abitur und die meisten davon beginnen anschließend ein Studium. Aber garantiert ein Studium tatsächlich einen guten Beruf im Anschluss und lohnt sich das auch finanziell? Schließlich erhalten Azubis vom ersten Tag ihrer Ausbildung an ein Gehalt, während Studenten erst einmal in ihre Ausbildung investieren müssen.
Disziplin und Eigeninitiative gefragt
Wer studiert, muss sich darüber im Klaren sein, dass hier viel Disziplin und Eigeninitiative erforderlich ist und dass es oft ohne Nebenjob finanziell nicht geht.
Viele Berufe sind ohne Studium nicht denkbar: Wer Jurist, Arzt oder Lehrer werden möchte, muss zunächst den entsprechenden Numerus Clausus erreichen. Das Studium selbst dauert dann im Durchschnitt zwischen fünf und sieben Jahren. Im Anschluss daran müssen beispielsweise Lehramts-Absolventen noch ein Referendariat (zwischen einem und zwei Jahren an einer vom Kultusministerium zugewiesenen Schule) absolvieren und eine weitere Abschlussprüfung bestehen.
Danach können sich die fertigen Lehrer an Schulen ihrer Wahl bewerben, müssen aber auch einen Umzug in Kauf nehmen, wenn vor Ort keine Stellen frei sind.
Teamarbeit und Praxisbezug
Wer sich für eine Ausbildung entscheidet, muss zwar auch regelmäßig die (Berufs-)Schulbank drücken, steht aber vom ersten Tag an mitten in der Jobpraxis.
Berufserfahrung wird durch erfahrene Kollegen vermittelt und Verantwortung kann man schon ab einem sehr frühen Zeitpunkt übernehmen. Die Ausbildung dauert – je nach Schulabschluss und Beruf – zwischen 2 und 3,5 Jahren. Zahlreiche Ausbildungsberufe ermöglichen danach den Aufstieg als Führungskraft, zum Besipiel zum Industriemeister.
Jobaussichten: Hervorragend!
Ohne Zweifel bringt ein Studium Vorteile mit sich: so zum Beispiel ein höheres Einstiegsgehalt und eine größere Flexibilität bei der Berufswahl.
Doch nicht allein die hohe Anzahl der jährlichen Studienabbrecher lässt daran zweifeln, dass das Studium ein Garant für berufliche Erfüllung und Erfolg ist.
Das sehr theoretisch angelegte Studium vermittelt häufig keinen oder einen nur unzureichenden Einblick in den späteren Beruf.
In der Ausbildung hingegen weiß man schon sehr früh, ob man sich richtig entschieden hat, ist in kürzerer Zeit qualifiziert für den Arbeitsmarkt und unabhängig von den Eltern.
Ein weiterer Punkt, der für eine Ausbildung spricht, ist die hohe Übernahmequote. Azubis mit gutem Abschluss haben oft die Chancen, direkt übernommen zu werden. Die lästige Jobsuche nach dem Uni-Abschluss entfällt. Viele Betriebe brauchen Mitarbeiter mit Spezialwissen. Das heißt, dass sie entsprechend Weiterqualifizieren.
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