Der Ausbildungsbetrieb, Jansen Lacke in Ahrweiler, freute sich mit Nina Paulus über die Einser-Note im Abschluss. Und natürlich wollte der Lackhersteller sie bei ihrer Weiterbildung unterstützen. Parallel zur Ausbildung begann die junge Chemikantin nämlich mit dem berufsbegleitenden Lehrgang zur „Geprüften Industriemeisterin, Fachrichtung Chemie“. Der ChemieAzubi hat Nina Paulus gefragt, wie die Weiterbildung so läuft.
„Als Meisterin in der chemischen Industrie arbeiten und in leitender Stellung Verantwortung übernehmen – das ist mein Plan.“
Ihr Ziel hat Nina Paulus also deutlich vor Augen. Das motiviert, obwohl sie merkt - wie viele andere, die berufsbegleitend eine Weiterbildung machen -, dass die Doppelbelastung und die neuen Themen herausfordernd sind.
Lieber Verfahrenstechnik als BWL – aber beides gehört dazu
Im Lehrgang werden zurzeit hauptsächlich BWL-Themen abgearbeitet. Diese Themen - konkret Wirtschaft, Arbeitsrecht und Mitarbeiterführung - sind für die Chemikantin quasi neu. In der Ausbildung gab es hier nur wenige Unterrichtseinheiten in der Berufsschule. Nina Paulus ist klar, dass diese Themen für eine spätere Meisterposition wichtig sind. Allerdings gibt es definitiv Fächer, für die sie lieber lernt.
Wie Verfahrenstechnik, Mathe, Physik und Chemie. Diese Fächer sind eher ihr Ding. Besonders Verfahrenstechnik - das Fach wurde während der Berufsausbildung im dritten Lehrjahr nur kurz angerissen. In der Ausbildung wurden die Grundtechniken vermittelt. In der Weiterbildung wird hier umfangreicher unterrichtet – es stehen jetzt auch die großtechnischen Verfahren auf dem Lehrplan. Auf diese freut sich die Chemikantin besonders.
Die Doppelbelastung Beruf und Weiterbildung ist anstrengend
Zurzeit arbeitet Nina Paulus in der Komplementierhalle. Das ist im Herstellungsprozess die Stufe nach der Lackansetzerei. Hier werden dem Lackansatz zum Beispiel Additive und Pasten zugefügt.
Danach muss sie zweimal in der Woche nochmals die Schulbank drücken - von 18 bis 21 Uhr. Jetzt merkt sie, dass sie nach der Berufsausbildung keine Lernpause hatte. Die wäre – aus heutiger Sicht - nicht schlecht gewesen…
Aber bei Jansen Lacke ist man zuversichtlich, dass sie die Fortbildung packt. Ihr ehemaliger Ausbildungsleiter Florian Thelen sagt:
„Mit ihrer Leidenschaft für große Maschinen und ihrem Gespür für technische und naturwissenschaftliche Zusammenhänge hat sie in der Industrie ihre berufliche Heimat gefunden und wird als Meisterin die passende Position bekommen.“
Geschäftsführer Peter Jansen lobt an dieser Stelle auch das Engagement der Ausbilder, die die jungen Berufstätigen täglich fordern und fördern. So entstehen im Unternehmen Erfolgsgeschichten wie die von Nina Paulus.