Gerber – ein Beruf, den kaum einer kennt. Dabei ist dieser Beruf sehr eng mit der Chemie verknüpft, da die Hilfsstoffe aus der Chemieindustrie bezogen werden. Fast jeder von uns besitzt Lederprodukte: Taschen, Schuhe, Geldbeutel oder Kleidungstücke. Gerber – ein Beruf der viel mehr Aufmerksamkeit verdient! Wir haben alle wichtigen Informationen rund um die Ausbildung zum Gerber zusammengefasst.
Seit Jahrtausenden werden rohe Häute zu Leder verarbeitet. Gerber bearbeiten Häute zu Leder, wie es hauptsächlich für die Schuh- und Bekleidungsindustrie benötigt wird, aber auch für Sättel, Taschen oder Polstermöbel. Dazu weichen sie Rohhäute in Wasser ein und reinigen diese mit Hilfsstoffen, Werkzeugen und speziellen Maschinen. Anschließend gerben sie die Haut in rotierenden Fässern und Gerbmaschinen zu Leder. Hierfür werden verschiedenen Verfahren angewendet:
Zum Schluss wird das Leder in Färbemaschinen gefärbt und durch Schleifen, Bügeln, Prägen oder das Auftragen von Farbschichten, veredelt. Auch hier spielt die Nachhaltigkeit eine große Rolle, den Gerber achten stets darauf, Nebenprodukte und Reststoffe soweit möglich wieder zu verwerten und Abfallprodukte umweltgerecht zu entsorgen.
Gerber arbeiten nicht nur in der Lederherstellung. Man braucht sie für die Herstellung von Lederhilfsmittel. Diese Hilfsmittel machen Leder zum Beispiel geschmeidig, reißfest oder wasserabweisend oder sorgen dafür, dass das Leder die Farbe annimmt. Man forscht auch an Lederhilfsmitteln aus umweltfreundlichen, nachwachsenden Rohstoffen. Oder an Hilfsmitteln, die flammhemmend sind (also das Leder gegen Feuer „ausrüsten“). Um diese Hilfsmittel herzustellen, braucht man Gerber – denn die kennen sich mit Leder aus.
Was ein Gerber macht, darüber schreiben wir hier im Blog. Und es gibt dazu auch eine Menge Filme zu sehen. Viele stellen sich jedoch die Frage nach dem Warum. Warum soll ich diesen Job beginnen? Was für en Produkt steht am Ende? Und daher haben wir uns dafür entschieden, den Fokus darauf zu legen - auf Leder. Wer Bock auf Leder hat, braucht Gerber. Vom klassischen Lederschuh, über Sitzbezüge bis hin zu Kleidung und Geldbörse. Gerber sind Künstler, die genau wissen, welche Haut wie behandelt werden muss, damit ein edles Lederprodukt daraus entsteht.
Den Spot selbst haben wir in einer Institution gedreht - im Crash in Freiburg. Und coole Jungs, die sonst Leder tragen, waren in Strickjacken im Club Schauspieler. Freiwillig ;). Die schicken Harleys haben ebenfalls Strick bekommen - bei den Sitzen und den Griffen. Es hat mächtig Spaß gemacht, diesen Spot zu drehen. Und die Jungs und Mädels hinter der Kamera, waren nicht ganz so shy, wie der Name es vermuten lässt. Sondern sehr professionell.
Art der Ausbildung | Dauer der Ausbildung | Prüfung |
duale Ausbildung (Betrieb und Berufsschule) | Drei Jahre | zuständige IHK |
In den ersten Tagen der Gerber-Ausbildung gibt es eine Einweisung in den Betriebsarbeitsplatz und eine Übersicht über die betrieblichen Regelungen. Hier erfahrt ihr mehr über die Vorbereitung auf den ersten Tag im Ausbildungsbetrieb. Danach findet die Ausbildung abwechselnd im Betrieb und in der Berufsschule statt. Die Praxis zum Beruf des Gerbers vermittelt der Betrieb. In der Berufsschule gibt es die Theorie. Der Ausbildungsnachweis erfolgt über ein Berichtsheft, den ihr mit euren Aufgaben und Tätigkeiten füllen müsst. Die wöchentliche Arbeitszeit in der Ausbildung beträgt 37,5 Stunden.
Während der Berufsausbildung ist eine Zwischenprüfung abzulegen. Sie findet in der Regel am Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt. Die Ausbildung schließt mit einer Gesellen- und Abschlussprüfung ab. Wertvolle Tipps zur Vorbereitung auf die IHK-Prüfung haben wir in diesem Blogbeitrag zusammengefasst.
Die chemische Industrie bietet attraktive Verdienste. Dies beginnt schon in der Ausbildung mit der Azubi-Vergütung. Grundlage für den Lohn ist der Tarifvertrag des jeweiligen Bundeslandes. Darüber hinaus gibt es Sozialleistungen wie Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld (Jahresleistung) und Zuschüsse zur Altersversorgung. Viele Betriebe bieten zudem freie Mittagsverpflegung, Beihilfe zu den Fahrkosten und diverse Betriebssportgruppen an.
Die Vergütungen für Ausbildungsberufe in der Chemie sind unterschiedlich. Das Gehalt hängt von verschiedenen Punkten ab, zum Beispiel vom Lehrjahr - im Schnitt sind es rund 1.000 Euro pro Monat, wenn das Unternehmen nach Chemie-Tarifvertrag bezahlt.
Auszubildende in der Chemie haben gute Chancen auf eine Übernahme, wenn die Leistung stimmt. Mehr als 90 Prozent der Azubis in der chemischen Industrie werden übernommen. Und auch nach der Ausbildung zur Fachkraft für Lederherstellung und Gerbertechnik gibt es Möglichkeiten, den weiteren beruflichen Werdegang zu gestalten.
Neben deiner täglichen Arbeit hast du die Möglichkeit die Meisterprüfung als „Geprüfter Industriemeister – Fachrichtung Chemie“ zu absolvieren. Diese dauert zwei Jahre und bietet dir die Chance, als Gerber eine Führungsposition in der Industrie zu übernehmen. Dank deines Ausbilderscheins während der Meisterschule, darfst du dann auch selbst ausbilden.
Durch ein Fachstudium kannst du eine staatlich anerkannte Zusatzqualifikation (Polymerwerkstoffe) erwerben. Voraussetzung hierfür ist der Industriemeisterbrief oder aber auch eine ausreichende Berufserfahrung als Gerber. Mit dieser speziellen Weiterbildung kannst du leitende Positionen annehmen – z. B. als Abteilungsleiter.
In Bereichen wie Betriebswirtschaft oder Qualitätsmanagement kannst du dich jederzeit weiterbilden und später Aufgaben im Vertrieb, Qualitätswesen, Produktionsplanung etc. übernehmen.
Bei diesen Unternehmen kannst du den Beruf erlernen:
In den folgenden Artikeln haben wir Dir Bewerbungstipps zusammengestellt. Wenn Du Fragen hast oder dir unsicher bist, melde Dich bei uns. Wir antworten Dir flott.