In der Industrie ist Druckluft ein wichtiges Thema. Druckluft ist ein Energieträger, der häufig zum Bewegen, Bearbeiten und Transportieren von Materialien verwendet wird. Die Druckluft wird mit Kompressoren zentral hergestellt und durch lange Rohrleitungssysteme zu den Verbrauchern gebracht. Die Kompressoren werden mit elektrischem Strom betrieben.
Leckagen kosten Energie
In den langen Rohrleitungen und den benötigten Ventilen kann es aber Undichtigkeiten geben, durch die Druckluft entweichen kann. Diese unauffälligen Löcher an den Systemen nennt man Leckagen.
Schätzungsweise entweichen in einem alten Druckluftsystem bis zu 50 Prozent der Druckluft durch Leckagen. Durch das Abdichten der Leckagen kann ein Unternehmen sehr viel Energie und somit auch Geld eingesparen.
Dieses Projekt gehörte den Azubis
Reiner Scheidt, Leiter der technischen Ausbildung bei Michelin, hat dieses Problem erkannt und eine tolle Projektaufgabe für seine Auszubildenden daraus gemacht. Das Ziel war es, diese Druckluftleckagen in den einzelnen Abteilungen ausfindig zu machen und eine Lösung zu finden, um Druckluft einzusparen.
Die Gruppe der sechs Azubis - alle Industriemechaniker im dritten Ausbildungsjahr- war von Anfang an sehr engagiert. Vorgehensweise und Projektablauf planten sie selbstständig und durchdacht. Zwei Tage in der Woche wurden sie freigestellt, um sich ganz ihrer Aufgabe zu widmen. Dafür haben sie sich sogar ein eigenes Büro eingerichtet.
Überragendes Ergebnis
Den Azubis wurde sehr viel Vertrauen von ihrem Ausbildungsleiter entgegengebracht. Er hatte sich vorgenommen nicht in das Projekt einzugreifen, sondern lediglich als Lernbegleitung zu unterstützen. Nach vier Monaten durften die Azubis ihre Ergebnisse präsentieren. Es wurde sehr schnell deutlich, dass sie sehr professionell gearbeitet haben.
Sie gaben nicht nur einen Überblick über die Leckagen der einzelnen Abteilungen, sondern dichteten einige Leckagen selbst ab. Und sie gaben Verbesserungsvorschläge für Konstruktionsänderungen, um Druckluft einzusparen. Außerdem empfahlen sie, nur noch Ventile eines bestimmten Herstellers einzusetzen.
Reiner Scheidt ist sehr zufrieden mit seinen Azubis und den Kompetenzen, die sie sich in dieser kurzen Zeit angeeignet haben:
„Ich war von dem Ergebnis überwältigt.“